Unser täglicher Kampf in dieser Welt

Liebe Geschwister

Die Überschrift mag einem negatives vermitteln – und vielleicht sagen viele, dass sie keinen Kampf im Alltag haben. Aber ich glaube, dass jeder von uns mal mehr oder weniger durch schwierige Situationen gehen muss. Weil niemand mit der Bibel auf die Welt kommt und jeder Mensch sich bekehren muss, hat auch jeder von uns einen Lebensabschnitt, wo er noch kein Christ war und keine Beziehung zu Jesus Christus hatte.

Das Zeugnis unserer Bekehrung ist die stärkste geistliche Waffe, die wir zur Verfügung haben. Denn anhand der eigenen Bekehrung erkennt man, dass tatsächlich eine 180 Grad Wende erfolgt ist – zu Jesus Christus hin und von der Finsternis weg. Mit der Umkehr zu Gott, erhält man von ihm ein Bürgerrecht, welches nicht in dieser Welt zu finden ist, sondern, jenes in den Himmeln.

Jedoch erkennt man das vielleicht am Anfang noch nicht so deutlich, denn genauso wie die Versiegelung mit dem Heiligen Geist gibt es vordergründig nichts sichtbares, dass auf die veränderten Umstände darauf hinweist. Aber wie merken wir, dass wir tatsächlich dieses neue Bürgerrecht besitzen? Wo ist die Urkunde, die uns schwarz auf weiss bestätigt, dass wir in den Himmel kommen nach diesem Leben?

Meine Lieben, denkt doch mal an euer altes Leben und an manche Dinge die ihr getan habt – lebt ihr heute noch genau so wie davor? Ich nenne mal ein Beispiel von mir:
Früher habe ich sehr gerne alle möglichen Komödien gesehen, der Mensch mag es ja gerne ausgelassen und ich war ein Freund des derben Humors. Besonders Monty Phytons Film „das Leben des Brian“ fand ich urkomisch – ich hab ihn mehrere Male angeschaut, so lustig war er.

Heute denke ich nur noch mit Grausen daran, wie ich gelacht habe, als dieser Brian am Kreuz hing. In der Schlussszene des Films stehen viele Kreuze auf dem Hügel und die Menschen die daran hängen singen ein Lied, während die Filmcredits laufen. Heute, wo ich weiss, dass der Herr Jesus tatsächlich am Kreuz hing und meine Sünden trug, ertrage ich diesen Film nicht mehr. Daran erkenne ich die Veränderung in mir, denn ich empfinde eine tiefe Ehrfurcht vor dem Herrn Jesus und benenne seine Heiligkeit oft und gerne, auch wenn ich dadurch von anderen Menschen ausgegrenzt werde im schlimmsten Fall.

Und wo ist nun die Urkunde, worauf wir pochen dürfen? Es ist die Bibel, das Wort Gottes. Wir dürfen anhand dessen, was er uns verheissen hat, darauf pochen – deshalb hat uns Gott sie gegeben, damit wir die Sicherheit haben, dass nach unserer Bekehrung, niemand mehr verloren gehen wird.

Johannes 10,27-28
Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie, und sie folgen mir nach; und ich gebe ihnen ewiges Leben, und sie werden in Ewigkeit nicht verlorengehen, und niemand wird sie aus meiner Hand reißen.

Jetzt kann man sagen, ok aber wo bleibt da der Kampf? Der Kampf ist deshalb da, weil wir noch in dem fleischlichen Leib leben, der vor Gott nicht bestehen kann. Der Apostel Paulus hat das sehr treffend formuliert:

Römer 7,19
Denn ich tue nicht das Gute, das ich will, sondern das Böse, das ich nicht will, das verübe ich.

Ja, was soll das denn sein? Ich bin bekehrt und ein Kind Gottes geworden und will das Böse tun? Manche deuten diesen Satz auf den unbekehrten Menschen hin, aber das kann schon dahingehend nicht sein, weil dann die folgenden Sätze keinen Sinn mehr machen würden. Lesen wir deshalb weiter:

Römer 7,20-25
Wenn ich aber das tue, was ich nicht will, so vollbringe nicht mehr ich es, sondern die Sünde, die in mir wohnt. Ich finde also das Gesetz vor, wonach mir, der ich das Gute tun will, das Böse anhängt.
Denn ich habe Lust an dem Gesetz Gottes nach dem inneren Menschen; ich sehe aber ein anderes Gesetz in meinen Gliedern, das gegen das Gesetz meiner Gesinnung streitet und mich gefangennimmt unter das Gesetz der Sünde, das in meinen Gliedern ist. Ich elender Mensch! Wer wird mich erlösen von diesem Todesleib? Ich danke Gott durch Jesus Christus, unseren Herrn! So diene ich selbst nun mit der Gesinnung dem Gesetz Gottes, mit dem Fleisch aber dem Gesetz der Sünde.

Paulus schreibt hier von zwei Naturen, einmal dem „inneren Menschen“ und dann von dem anderen Gesetz, welches „in seinen Gliedern“ ist. Und das ist der tägliche Kampf, den wir ausfechten müssen. Manchmal stärker, manchmal schwächer, aber keiner von uns ist gefeit gegen böse Gedanken und Taten. Versuchen wir aus unserem eigenen Antrieb dagegen anzuarbeiten, werden wir feststellen, dass das vielleicht eine Zeit lang geht, aber irgendwann bricht alles zusammen und wir sacken erschöpft zu Boden und stellen fest: Der böse Leib lebt noch immer!

Aber Paulus bleibt bei dem Kampf nicht stehen, sondern zeigt uns die Erlösung auf – Jesus Christus! Nur Er kann uns befreien und in uns wirken, so dass wir nicht ständig sündigen, sondern das Gute tun wollen. Das geht aber nur, wenn wir uns darauf besinnen, dass nicht wir es sind, sondern nur Jesus alleine wirken kann. Jede Kraft kommt vom Herrn, denn diese ist unbegrenzt und ohne Beschränkung – wollen wir wieder aktiv werden und alles ohne Gott machen, dann werden wir irgendwann ans Ende unserer Kräfte kommen. Von daher kann ich jedem nur raten, alles mögliche ins Gebet abgeben und dem Herrn Jesus bitten, einem zu unterstützen und vor dem Bösen zu bewahren.

Und folgendes sollte man wirklich verinnerlichen – ich verspreche dir, das wird dir im Leben als Christ weiterhelfen:

Galater 2,20
Ich bin mit Christus gekreuzigt; und nun lebe ich, aber nicht mehr ich [selbst], sondern Christus lebt in mir. Was ich aber jetzt im Fleisch lebe, das lebe ich im Glauben an den Sohn Gottes, der mich geliebt und sich selbst für mich hingegeben hat.

Paulus schrieb nicht: Ich hoffe eines Tages irgendwann mit Christus gekreuzigt zu werden, wenn ich es geschafft habe, alle Begierden in meinem Leib getötet zu haben. Nein! Er schrieb: Ich BIN mit Christus gekreuzigt!

Und nicht nur er, sondern wir alle SIND es – wenn wir uns zum Herrn Jesus bekehrt haben. Es IST geschehen – dieser Leib IST gekreuzigt und wird vor Gott nicht mehr angesehen werden. Wenn der Herr uns jetzt ansieht, sieht er nur den Christus in uns (aber bitte nicht die Schöpfung mit dem Schöpfer verwechseln, wir bleiben Geschöpfe und werden niemals der Schöpfer sein!) durch dessen Blut wir gerechtfertigt worden sind! Und mag es uns an manchen Tagen fast aussichtslos erscheinen, dann brauchen wir nur auf den Herrn zu schauen und ihm ins Gebet alles zu bringen – er vergibt uns alles und richtet uns auf. Denn Gott wurde Mensch – er wandelte hier auf dieser Erde um das Gesetz zu erfüllen! Wir können uns nur nach ihm richten und ihm bitten, uns auf unserem Glaubensweg zu helfen, dann wird er das tun – aber Jesus Christus ist tatsächlich der Einzige, der das Gesetz erfüllen konnte und es auch tat!

Wir dürfen dem Herrn jeden Tag, 7 Tage die Woche, 365 Tage im Jahr unsere Verfehlungen ihm ans Kreuz bringen, Buße tun und um Vergebung bitten – es gibt kein Kontingent, welches irgendwann aufgebraucht ist – so treu und barmherzig ist Er, der für uns starb, als wir noch Sünder waren.

Gott segne Dich!

Kristina Bode