Glaube kann man nicht erklären!

Es gab mal einen Mann, der sehr eifrig im Lernen war. Er hatte von einem anderen Mann gehört, der viele Wunderzeichen wirkte. Darüber wollte er mehr wissen, so suchte er diesen Mann in der Nacht auf. Warum ausgerechnet Nachts? Vielleicht wollte er nicht gesehen werden, denn er war ein angesehener Mann in seiner Stadt.

Es war aber ein Mensch unter den Pharisäern
namens Nikodemus, ein Oberster der Juden.
Der kam bei Nacht zu Jesus und sprach zu ihm:
Rabbi, wir wissen, daß du ein Lehrer bist, der von Gott gekommen ist;
denn niemand kann diese Zeichen tun,
die du tust, es sei denn, daß Gott mit ihm ist.
– Johannes 3,1-2 –

Nikodemus hatte erkannt, dass diese Zeichen, die Jesus tat, nicht von dieser Welt waren. Diese Zeichen geschahen tatsächlich und die Wunderwirkungen erwiesen sich als echt. Nikodemus wusste, dass Jesus ein Lehrer war, der von Gott gesandt sein musste.

Jesus antwortete und sprach zu ihm:
Wahrlich, wahrlich, ich sage dir:
Wenn jemand nicht von neuem geboren wird,
so kann er das Reich Gottes nicht sehen!
Nikodemus spricht zu ihm:
Wie kann ein Mensch geboren werden, wenn er alt ist?
Er kann doch nicht zum zweitenmal
in den Schoß seiner Mutter eingehen und geboren werden?
– Johannes 3,3-4 –

Nikodemus antwortete verständlich wie jemand, der Jesus Antwort nicht begreifen konnte. Wie konnte ein Mensch von neuem geboren werden? Es musste sich hierbei um eine geistige Geburt handeln, denn körperlich kann der Mensch nur einmal geboren werden.

Jesus antwortete: Wahrlich, wahrlich, ich sage dir:
Wenn jemand nicht aus Wasser und Geist geboren wird,
so kann er nicht in das Reich Gottes eingehen!
Was aus dem Fleisch geboren ist, das ist Fleisch,
und was aus dem Geist geboren ist, das ist Geist.
Wundere dich nicht, daß ich dir gesagt habe:
Ihr müßt von neuem geboren werden!
Der Wind weht, wo er will, und du hörst sein Sausen;
aber du weißt nicht, woher er kommt und wohin er geht.
So ist jeder, der aus dem Geist geboren ist.
– Johannes 3,5-8 –

Jesus antwortet Nikodemus erneut und bekräftigt den Satz, den er soeben gesprochen hat. Man musste aus Wasser und Geist geboren werden, ohne das, konnte man nicht in das Reich Gottes eingehen. Hier erkennt man die Trennung von Fleisch und Geist.

Das Fleisch ist schwach. Jeder Mensch, der geboren wird, lebt zuerst im Fleisch. Nur mit der Wiedergeburt, können wir auch im Geist leben. Ich schreibe auch, weil das Fleisch bis zum Tode des wiedergeborenen Christen lebt.

Die Sünden begleiten jeden Christen bis zu dem irdischen Tod. Aber im Gegensatz zu dem rein fleischlichen Menschen ist der irdische Tod die Befreiung des Fleisches. Für den irdischen Menschen gibt es nach dem Tod keine Erlösung, sondern den zweiten ewigen Tod. Konnte Nikodemus diese tiefe Wahrheit auf Anhieb verstehen?

Nikodemus antwortete und sprach zu ihm:
Wie kann das geschehen?
– Johannes 3,9 –

Nikodemus war ein Gelehrter, sogar einer der Obersten der Pharisäer. Er war in der Stadt einer der gebildetsten Männer und wurde mit Sicherheit jeden Tag um Rat gefragt. Plötzlich steht Nikodemus vor jemanden, den er um Rat fragt. Die Rollen sind jetzt vertauscht. Nikodemus hatte sich viel menschliches Wissen angeeignet, aber als er vor Jesus steht, nützt ihm all sein Wissen plötzlich nichts mehr.

Glaube kommt aus dem Hören.

Es gibt viele Menschen, die die Bibel rein wissenschaftlich studieren. Sie zerpflücken dabei jeden Satz und diskutieren über Sinn und Unsinn des Verses. Anstatt, Gott zu vertrauen, verlassen sich diese Menschen auf ihren menschlichen Verstand, der im Gegensatz zum Schöpfer, begrenzt ist.

Darum kann man die Bibel zwar studieren, wenn man aber von vornherein nicht an sie glaubt, dann ist das vertane Zeit. Leider studieren auch nicht wenige Menschen Theologie und lehren irgendwann von der Kanzel ihren Unglauben. Sie predigen aus der Bibel ihre menschlichen Moralvorstellungen und nicht die Wahrheit, die in der Bibel stehen.

Jesus sagt: Wer nicht von neuem geboren wird, kann nicht in das Reich Gottes gehen!

Es ist daher unmöglich aus eigener Kraft zu versuchen, den Glauben zu erklären.

Jesus erwiderte und sprach zu ihm:
Du bist der Lehrer Israels und verstehst das nicht?
Wahrlich, wahrlich, ich sage dir:
Wir reden, was wir wissen, und wir bezeugen,
was wir gesehen haben; und doch nehmt ihr unser Zeugnis nicht an.
Glaubt ihr nicht, wenn ich euch von irdischen Dingen sage,
wie werdet ihr glauben, wenn ich euch von den himmlischen Dingen sagen werde?
Und niemand ist hinaufgestiegen in den Himmel,
außer dem, der aus dem Himmel herabgestiegen ist,
dem Sohn des Menschen, der im Himmel ist.
– Johannes 3,10-13 –

In wenigen Sätzen erklärt Jesus Nikodemus das gesamte Evangelium. Aber er versteht es nicht. Nikodemus ist ein großer Lehrer und begreift nicht, was Jesus ihm gesagt hat.

Den Juden wurde der Messias viele Jahrhunderte im Voraus angekündigt und ebenso die Zeichen, die ihm folgen werden. Aber der Großteil der Juden lehnte Jesus ab, als er erschien und predigte – genau so, wie die Prophetien es vorausgesagt hatten.

Nikodemus bildete sich mit Sicherheit viel auf sein Wissen ein und war stolz darauf. Genau dieser Stolz ist im wahrsten Sinne des Wortes tödlich für den christlichen Glauben. Es gibt eine Menge Menschen auf der Erde, die viel klüger sind, als ich. Sie gewinnen Nobelpreise, engagieren sich ehrenamtlich und wollen die Erde zu einem besseren Ort machen.

Doch Gott geht es nicht darum, dass ich mit menschlichen Werken versuche zu ihm zu kommen. Sondern, er fordert alleine unseren kindlichen Glauben, auf das wir begreifen, dass nur Jesus Christus uns retten kann!

Niemand ist hinaufgestiegen in den Himmel,
außer dem, der aus dem Himmel herabgestiegen ist,
dem Sohn des Menschen, der im Himmel ist.

Jesus Christus ist aus dem Himmel herabgestiegen für uns sündige Menschen. Für dich und mich und auch für Nikodemus! Er ließ sich ans Kreuz nageln, weil er die Sünden der Welt für uns tragen wollte! Wer an das ewige Opfer von Jesus Christus glaubt, wird wiedergeboren werden und ist erlöst!

Doch damals wie heute, wollen viele Menschen davon nichts hören, sie lehnen Jesus genau wie damals die Juden ab. Aber ein kleiner Teil bekehrt sich zum Herrn und ruft ihn als Retter an. Gehörst du auch zu denen, die gerufen haben oder zu denen, die Gott bis zum Tod ablehnen?

Dem alleinigen Gott, unserm Heiland, sei durch Jesus Christus, unsern Herrn, Ehre und Majestät und Gewalt und Macht vor aller Zeit, jetzt und in alle Ewigkeit! Amen.

Kristina