Ich habe mich taufen lassen!

Liebe Geschwister
Liebe/r Leser

Letzter Sonntag war für mich ein ganz außergewöhnlicher Sonntag. Denn die seit langem geplante Taufe fand statt! Meine Geschichte über die Taufe begann mit der Suche nach einer Gemeinde. Ich hatte mich nach vielen Jahren und Umwegen endlich zum Herrn Jesus bekehrt und ganz langsam wuchs auch der Wunsch, andere Geschwister kennen zu lernen.

Gott möchte, dass wir uns in einer Versammlung treffen. Wir können Gott gemeinsam loben und sind durch den Herrn Jesus zu einem Leib verschmolzen. Darüber hinaus gibt es genug Länder, wo bekennende Christen brutal verfolgt werden. Dort finden die Treffen (wenn überhaupt) nur heimlich statt.

Das gibt es hier in Deutschland (noch) nicht. Trozdem stand ich vor einem anderen Problem. Welche Gemeinde war nun die richtige für mich? Seit meiner Bekehrung war mir Gottes Wort fundamental wichtig geworden und ich wollte nicht irgendwo sitzen, wo das Wort Gottes lauwarm gepredigt wird.

Ich betete zum Herrn, dass er mir eine Gemeinde zeigen würde, die nicht den alleinigen Anspruch besaß zu 100 % die Bibel richtig auszulegen, sondern eine Gemeinde, die aus Liebe versucht, das Wort Gottes ernst zu nehmen. Ich suchte eine Gemeinde, die nicht gefangen in verschiedenen Allianzen war und dadurch ihr Predigtprogramm anpassen musste.

Konnte ich so etwas finden?

Oh Herr, lass mich eine Gemeinde finden!

Währenddessen ich betete, besuchte ich eine Baptistengemeinde. Die Predigt fand ich gut – aber irgendwie passte ich dort nicht rein. Und während der Gottesdienst andauerte, bekam ich Rückenschmerzen. Ein deutlicheres Zeichen brauchte ich nicht – diese Gemeinde war anscheinend nicht die richtige.

Anschließend suchte ich im Internet weiter und landete bei einer weiteren großen Gemeinde. Ich hörte mir einige Predigten online an und das, was dort gesagt wurde, fand ich komisch. Manches passte nicht zu dem, was in der Bibel stand und so besuchte ich die Gemeinde erst gar nicht.

Meine Mutter geht in eine FEG und deshalb war es das naheliegendste, auch in die FEG zu gehen. Die Menschen waren sehr nett, aber das war nicht das Kriterium. Sondern, das wichtigste für mich war und ist, wie das Wort Gottes gepredigt wird. Nur durch sein Wort hat der Herr mich vor so vielen Irrwegen nach meiner Belehrung bewahrt – ich will da keinerlei Abstriche machen!

Ich ging ein paar Monate in die FEG und absolvierte einen Glaubenskurs, der gerade angeboten wurde. Während dieser Zeit wuchs immer mehr der Widerstand, dorthin zu gehen. Ich war verwirrt, denn der Gottesdienst war doch in Ordnung. Woher kam dieser Widerstand – vom Heiligen Geist oder von Satan?

Einige Monate prüfte ich und ein paar Geschehnisse ließen mich erkennen, dass der Heilige Geist mich bewahren wollte. So war ich folgsam und verließ die Gemeinde – wobei ich noch ausdrücklich dazu sagen möchte, dass es nichts mit den Gemeindemitgliedern zu tun hat. Es sind sehr nette Menschen und sie haben mich sehr gastfreundlich aufgenommen – aber Gott sah eine andere Gemeinde für mich vor.

Ja und dann war ich genervt – aber so richtig! Warum war es so schwierig eine Gemeinde zu finden? Und ich klagte meiner Mutter das Leid. Am nächsten Tag meinte sie, dass sie ganz in meiner Nähe eine Gemeinde im Internet gefunden hätte. Am nächsten Sonntag ging ich dorthin. Aber zuvor betete ich zum Herrn:

Lieber Herr Jesus, wenn das die richtige Gemeinde ist, dann bitte ich dich um zwei Dinge:
Erstens – ich möchte von jemandem willkommen geheißen werden.
Zweitens – ich möchte nicht alleine sitzen.
Bitte zeig mir, ob das die richtige Gemeinde ist – Amen!

Am Sonntag ging ich ganz gespannt hin – was würde wohl passieren?

Die erste Überraschung für mich war, dass die Gemeinde in einem normalen Haus ansässig ist. Draußen gab es einen Schaukasten und ein Schild wies auf die Christliche Versammlung hin. Also ging ich hinein und wurde von Otto sehr freundlich begrüßt. Bevor der Gottesdienst anfing, setzte sich Stefan mit seiner Familie neben mir.

Aber Gott tat noch mehr!

Nach dem Gottesdienst wurde ich von Birgit zum Essen eingeladen. So erfüllte der Herr nicht nur die Dinge, um die ich gebeten hatte, sondern setzte noch viel mehr drauf.

Unser Gott ist so barmherzig – er liebt auch Dich!

Aber da ich von der Taufe berichten wollte, muss ich das jetzt ein wenig abkürzen. Die Gemeinde ist mir eine Heimat geworden und ich gehe gerne in den Hauskreis und zum Bibelthemenabend. Dadurch lernt man die Geschwister mit der Zeit noch besser kennen und Gott lässt mich reifen, indem er mir auch Menschen an die Hand gibt, die für mich schwierig sind. Aber das bin ich für Andere auch, insofern gleicht sich das aus.

Und diesen Sonntag fuhren wir zum Wittensee und meine Mutter konnte endlich die Geschwister kennen lernen, von denen ich so oft am Telefon berichtet hatte.

Der Sonntag startete schwierig für mich – ich hatte mein Zeugnis ausgedruckt, welches ich vorlesen wollte und nun saß ich in der Gemeinde und meine Mutter erschien nicht. Dabei wollten wir uns um 10 Uhr treffen. Ich kann nicht gut mit Stress umgehen und war von der Situation überfordert. Ständig kamen Geschwister auf mich zu, die mich fragten, ob ich schon aufgeregt sei („Nein, natürlich nicht!“).

Birgit klopfte mir auf die Schulter und meinte, dass Satan mich aus dem Konzept bringen wollte und nachdem sie das gesagt hatte, konnte ich mich beruhigen. Sie hatte ja so recht!

Kurz bevor die Predigt begann, tauchte meine Mutter mit Kerstin auf und ich war erleichtert, dass sie heil in Kiel angekommen waren. Während des Gottesdienstes musste ich beim Singen mehrmals vor Rührung weinen. Wie würde ich bloß mein Zeugnis vortragen können? Ich hatte mehrmals den Herrn gebeten, dass ich nicht weinen wollte, wenn ich das einzige Mal vor der versammelten Gemeinde etwas zu sagen hatte.

Nach dem Gottesdienst fuhren wir zum Wittensee. Dort grillten wir erstmal und mir wurde gesagt, dass ich nach zwei Liedern und einer Ansprache mein Zeugnis vortragen würde. Johannes hielt die kurze Andacht und weil auch Menschen dabei saßen, die noch nicht bekehrt waren – wurde Wert auf den evangelistischen Teil gelegt. Die Taufe war ein Gehorsamsschritt nach der Bekehrung, aber die Taufe alleine würde nicht retten.

Während die Lieder gesungen wurden, schenkte Gott mir plötzlich eine tiefe innere Zuversicht. Ich brauchte die zwei Seiten nicht, die ich ausgedruckt hatte. Ich wusste, wenn ich nicht weinen wollte, dann müsste ich dem Herrn vertrauen.

Als Markus mich nach vorne rief, konnte ich die Zettel ruhigen Gewissens liegen lassen – ich trat raus auf den Rasen und durfte dank des Herrn mit einer klaren Stimme von meiner Bekehrung Zeugnis geben. Den Zuhörern schien es zu gefallen und ich war dem Herrn so dankbar, dass ich von Jesus Christus reden durfte!

Anschließend ging ich mit Frank ins Wasser und hier erfüllte der Herr einen weiteren Herzenswunsch. Ich hatte mich lang und breit informiert, wie getauft wurde. Der Täufling wurde meist nach hinten ins Wasser getauft. Das sollte ein „hinlegen im Grab“ symbolisieren und beim Auftauchen das „neue ewige Leben“ zeigen. Mir persönlich missfiel das und zwar aus einem einfachen Grund: In der Bibel fielen Menschen nach hinten, wenn Gott sie richtete.

Der Mensch sieht das Äußere – Gott aber sieht das Herz an!

Als ich mit Frank darüber sprach, fragte ich ihn wie er taufen würde und er sagte, dass er lieber nach vorne taufte. Für manche mag das völlig unbedeutend sein, aber ich dankte dem Herrn im Stillen, dass er mir diesen Wunsch erfüllte.

So durfte ich auf Knien nach vorne ins Wasser tauchen, als Frank mir das Zeichen gab.

Die ganze Gemeinde stand versammelt am Strand und sang.

Dieser Tag hat mich tief bewegt und tut es noch immer.

Mein Taufspruch lautet:

Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst! Ich habe dich bei deinem Namen gerufen; du bist mein. – Jesaja 43,1 –

Ich gehöre jetzt dem Herrn – ich bin sein Kind! Es gibt nichts schöneres, als ihm zu gehören. Aus der Finsternis wurde ich errettet und stehe nun im Licht.

Ich wünsche dir, dass du erkennst, was Jesus auch für dich getan hat, falls du ihn noch nicht als Retter angerufen hast.

In keinem anderen Namen ist Heil außer in Jesus Christus!

Der Herr segne Dich!

Kristina Bode