Ich muss mich zuerst erkennen, bevor ich mich bekennen kann!

Dieser oben genannte Satz hat rein gar nichts mit „Selbstfindung“ „Selbstverwirklichung“ oder anderen esoterisch klingenden Dingen zu tun!

Sondern es geht hier darum, zu erkennen, wer man wirklich ist – so wie Gott, der Schöpfer einen sieht. Seit unserer Geburt leben wir oft in einem Zerrspiegel der Wirklichkeit. Das bedeutet, dass wir uns leichter in einem besseren Licht präsentieren, als die Wahrheit zu akzeptieren.

Wie komme ich auf das heutige Thema? Ganz einfach.

Ich nutze wie viele andere Menschen Facebook und dort hat eine Schwester vor ein paar Tagen ein wunderbares Bekenntnis veröffentlicht. Sinngemäß schrieb sie

„Ich musste erst meine eigene Sündhaftigkeit erkennen und daran zerbrechen, ehe ich die Gnade des Kreuzes und das Opfer Jesu erkennen und bekennen konnte.“

Wie Menschen (und ich schreibe extra „wir“ weil ich mich selbst ebenso meine!) relativieren unsere Schlechtigkeit und Sündhaftigkeit enorm. Das ist auch kein Wunder, weil wir in einer Gesellschaft aufgewachsen sind, die ihre eigenen Moralvorstellungen getrennt von Gottes Moralvorstellungen entwickelt hat. Ein Beispiel: Abtreibung ist gut und gesellschaftlich anerkannt. Für Gott ist es Mord.

Die Grenzen zwischen Gut und Böse sind in den letzten Jahren immer mehr verschoben worden. Als Mensch, der in dieser Welt aufwächst, hat man deshalb ein gestörtes Verhältnis zu Gottes Moralvorstellungen und lehnt sie – wie selbstverständlich – erstmal ab.

Die 10 Gebote waren mir ein Gräuel als Atheist. Ich glaubte nicht an Gott, aber dennoch haben mich diese 10 Gebote wirklich wütend gemacht. So schlimm konnte ich doch nicht sein, dachte ich. Schließlich hatte ich ja niemanden umgebracht. Tatsächlich?

Viele Jahre musste Gott an mir arbeiten, um meinen egoistischen Verstand auf mich selbst zu lenken, um mir begreifbar zu machen, wie schlecht ich wirklich war. Da half kein Relativieren oder ein „aber die anderen sind noch schlechter“ am Ende.

Zu erkennen, wie man wirklich ist, ist schmerzhaft und demütigend.

Dem Vorsänger. Von David.
Der Narr spricht in seinem Herzen:
»Es gibt keinen Gott!« Sie handeln verderblich,
und abscheulich ist ihr Tun; da ist keiner, der Gutes tut.
Der Herr schaut vom Himmel
auf die Menschenkinder, um zu sehen,
ob es einen Verständigen gibt, einen, der nach Gott fragt.
Sie sind alle abgewichen, allesamt verdorben;
es gibt keinen, der Gutes tut, auch nicht einen einzigen!
– Psalm 14,1-4 –

So einen ähnlichen Vers habe ich bereits letzte Woche gepostet und ich wiederhole ihn gerne noch einmal. Weil es wichtig ist, weil es notwendig ist! Ich muss als Mensch erkennen, wie böse ich wirklich bin, um zu begreifen, was der Herr Jesus am Kreuz auf Golgatha für mich ertragen hat!

Aber bevor ich das erkennen kann, lehne ich Gottes Ordnung ab. Darum muss ich Gott ernsthaft im Gebet bitten, dass er mir die Augen öffnet! Sonst geht es mir genau so, wie eine Freundin von der oben genannten Glaubensschwester, die auf dem Spruch antwortete: „Ich verstehe nicht, was du damit sagen willst, kannst du es mir nochmal erklären?“.

Ich kann als Mensch tatsächlich blind in der Gemeinde sitzen, blind und taub den Gottesdienst anhören, taub der Musik lauschen und stumm das Lied mitsingen – wenn mein Herz nicht offen für Gottes Wort ist, dann nützt die beste Predigt, das mitreissendste Lied und das tiefgehendste Gebet nichts!

Ich muss als Mensch meinen Stolz, meinen Egoismus, all meine selbstgemachten Vorstellungen von Gut und Böse über Bord werfen und im Gebet Gott bitten, dass er mir die Wahrheit offenbart. Das wird er tun, eindeutig! Wenn ich es ernst meine.

Es gibt viele Menschen, die gerne die Gottesdienste besuchen und die Gemeinschaft von Christen mögen. Viele Gottesdienst sind mit einer modernen Musik und einer netten Predigt auch schon fast schmeichelhaft für die Ohren der Nichtgläubigen, die in den Reihen der Kinder Gottes sitzen und trotzdem nichts vom Wort Gottes verstehen, wenn sie ihr Herz nicht öffnen.

Du wirst nicht automatisch gerettet werden, wenn du brav jeden Sonntag in die Gemeinde gehst, aber deine eigene Sündhaftigkeit (und Verlorenheit) nicht anerkennst. Jesus Christus steht vor deiner Tür, aber öffnen musst du sie selbst! Ich hatte vor ein paar Tagen eine interessante Begegnung mit einer älteren Frau, die sich in der Baptistengemeinde und im sozialen Bereich engagiert. Die Thesen Luthers waren kopiert und an einer Wand angebracht. Interessiert las ich sie mir durch, da trat sie zu mir und wir kamen ins Gespräch. Irgendwann fragte sie mich, ob ich Katholikin sei (weil ich anmerkte, dass es eine Trennung zwischen den beiden großen Kirchen gibt). Da schüttelte ich den Kopf und antwortete, dass ich wiedergeborene Christin bin.

Das interessanteste am Gespräch fiel mir erst auf, als ich wieder längst zu Hause war.

Sie hatte mich nach meine Antwort stumm angesehen und nicht geantwortet „Ich auch!“.

Ein wiedergeborener Christ hätte gestrahlt übers ganze Gesicht und sich gefreut, eine Schwester im Glauben zu treffen. Aber sie sah mich nur stumm an und das Gespräch war vorbei.

So kann es gehen.

Man kann sich viele Jahre engagieren und die Frau ist im sozialen Bereich viel aktiver als ich – aber sie ist nicht wiedergeboren. Sie hat die Rettung (noch) nicht angenommen für sich.

Darum warte nicht zu lange mit dem Bekennen.

»Heute, wenn ihr seine Stimme hört,
so verstockt eure Herzen nicht!«
– Hebräer 4,7 –

Niemand von uns kennt den Tag noch die Stunde, indem unser irdisches Leben zu Ende geht. Und danach ist alles zu spät. Darum kehre heute noch von deinem bösen Weg um und bekenne dich zu Jesus Christus. Es gibt sonst niemanden auf der Welt/im Universum, der dich retten kann!

Dem alleinigen Gott, unserm Heiland, sei durch Jesus Christus, unsern Herrn, Ehre und Majestät und Gewalt und Macht vor aller Zeit, jetzt und in alle Ewigkeit! Amen.

Kristina