Der Bankvorfall

Vor einiger Zeit wollte ich ein paar große Geldscheine umtauschen. Ich mag es nicht, wenn ich an der Kasse meinen 5 Euro Einkauf mit einem Hunderter begleiche. Dafür gibt es eine Bank und so nahm ich mein Geld und trat an den Kassierer heran.

Ich lege es in die Schiebevorrichtung und mit einem klackernden Geräusch wechselt das Geld die Seiten.

„Einmal wechseln in kleinen Scheinen bitte.“

„Geht klar!“

Routiniert greift der Mann von der Bank in seinen Geldvorrat und mit einer bahnbrechenden Geschwindigkeit zählt er das Geld.

Danach schiebt er die Scheine zusammen und gibt sie mir. Ich nehme sie an mich und stecke sie in meinen Geldbeutel. Ich drehe mich um, bleibe aber für einige Sekunden stehen, weil der Betrag, den der Mann genannt hatte, mir plötzlich komisch vorkam.

Den Gedanken denke ich aber nicht zu Ende und trete aus der Bank.

Die Bank macht schließlich keinen Fehler!

Den Kopf mit anderen Dingen vollgestopft, gehe ich einkaufen. Diesmal musste ich unbedingt das Toilettenpapier besorgen. Als ich es sicher in meinen Wagen verstaut habe, kommt mir der Geldbetrag wieder in den Sinn und die Summe stimmt einfach nicht.

Ich wollte X umtauschen und habe Y wiederbekommen.

Das kann einfach nicht sein! Jetzt zähle ich nach, langsam und immer wieder. Ich kann es einfach nicht fassen, dass der Mann von der Bank einen solchen Fehler getan hat.

Aber es stimmt.

Er hat mir 50 Euro zuviel gegeben.

Als mir das bewusst wird, weiß ich sofort was zu tun ist. Als ungläubiger Mensch hätte ich mich über diesen „Geldsegen“ gefreut. Aber ich weiß, dass das nicht mein Geld ist und der Mann ganz sicher eine Menge Ärger bekommen wird, wenn ich das Geld nicht zurückbringe.

Ein Christ stiehlt nicht. Warum nicht? Weil wir einen neuen Geist bekommen haben, eine neue Natur. Gott zeigt uns den richtigen Weg. Ganz sicher machen Christen Fehler und sündigen auch immer mal wieder. Wir sind nicht perfekt und heiliger als die anderen Menschen.

Aber Jesus lebt jetzt in uns und er verändert uns jeden Tag zum Guten.

In diesem Moment spüre ich Gott in mir ganz genau und sofort fahre ich mit dem Bus wieder zur Bank, um das Geld zurückzubringen. Leider erreiche ich das Geschäft in der Mittagspause. Also geht es wieder zurück und zu Hause zähle ich nochmal, um mich wirklich zu vergewissern, dass der Mann mir 50 Euro zuviel gegeben hat.

Es bleibt bei den 50 Euros.

Ich warte die Mittagspause ab und betrete die Bank, als sie wieder öffnet.

Derselbe Mann sitzt an der Kasse und sieht mich erwartungsvoll an (in dem Moment erkennt er mich noch nicht wieder).

„Äh…Hallo. Ich war vorhin da und ich glaube, sie haben mir zuviel Geld geben“

Seine Augen werden groß und er nickt.

„Haben Sie in der Pause Kassensturz gemacht?“

„Ja, das habe ich.“

„Und? Fehlt Geld?“

„Ja – 50 Euro fehlen.“

In dem Moment kann ich nicht an mich halten und mit einem verzückten „Ich habe sie dabei!“ greife ich die Scheine und überreiche sie ihm.

Er freut sich sichtlich und bedankt sich für meine Ehrlichkeit. Ich hätte ihm einen Menge Papierkram und Ärger erspart. Er bedankt sich nochmal und ich wünsche ihm einen schönen Tag.

Als ich diesmal aus der Bank trete spüre ich die Segnung des Herrn und freue mich unbändig. Dieses Geld wiederzubringen, war hunderttausendmal schöner, als es zu behalten!

Ja, Jesus verändert den Menschen, Schritt für Schritt.

Ein Leben ohne Jesus ist möglich, aber es ist ein verlorenes Leben und ich wünsche es keinem!

Kristina