Liebe Geschwister
In den letzten Tagen ist mir wieder bewusst geworden, wie wichtig Vergebung für uns Christen ist. Dabei schreibe ich diesen Beitrag, weil mir es tatsächlich immer mal wieder schwer fällt, jemandem sofort im Gebet zu vergeben.
Anstatt dass ich mich vom Ärger nicht überrollen lasse, tue ich genau das – ich werde wütend, rege mich über kleinliche Dinge auf und setz mich richtig in meinen Ärger rein. Aber dann macht mir der Herr Jesus klar, dass das ein kindliches Verhalten ist und keine gute Frucht darüber hinaus entstehen kann.
Ich schreibe das so deutlich, weil ich glaube, das bei manchem Leser der Eindruck entstehen könnte, dass ich keinerlei Probleme habe und geistig über den Boden schwebe – immer zu einem guten Ratschlag bereit. Aber das ist nicht die Realität! Ich habe Fehler und Macken und ich bin ganz sicher, dass ich manchen Geschwistern in meiner Gemeinde auf die Füße getreten bin, ohne das zu merken.
Das Wort Gottes redet davon, dass wir uns gegenseitig zu ertragen haben und das in Sanftmut und Demut. Dabei geht es aber nicht um Irrlehren oder offenbar gewordenen Sünden. Es geht um Kleinigkeiten – den berühmten Splitter im Auge des Bruders, während ich meinen Balken nicht sehe. Wegen Kleinigkeiten sind manche Gemeinden kaputt gegangen und deshalb ist es wichtig, dem Satan da keinen Raum zu geben.
Was können wir tun, wenn wir uns ärgern? Ich rede da gerne mit einer neutralen Person über die Situation, die das Geschehene viel besser einschätzen kann als ich (weil sie nicht involviert ist). Das hilft mir, das Geschehene nicht überzubewerten und mich nicht in meinen Ärger hineinzusteigern. Manchmal kann ich nicht sofort vergeben, aber ich übe mich darin es noch am selben Tag zu tun, damit der Ärger sich in mir nicht weiter ausbreitet.
Wir sind Geschwister geworden, weil wir an den auferstandenen Jesus Christus glauben und durch den Glauben wiedergeboren wurden. Wir sind nun vereint in Jesus Christus. Aber das bedeutet nicht, dass wir unseren Charakter um 180 Grad gedreht haben. Jeder von uns trägt Spuren des alten Lebens mit sich, weil wir in einem unerlösten Leib noch leben. Wir können sicher sein, der Herr arbeitet täglich an uns, dass wir uns immer mehr zum Guten verändern. Aber das braucht Zeit – Gott ist sanft und benutzt keinen Vorschlaghammer, sondern er geht geduldig mit uns den Weg!
Lasst uns geduldig mit unserem Gegenüber sein!
Und ich bin darin guter Zuversicht, dass der in euch angefangen hat das gute Werk, der wird’s auch vollenden bis an den Tag Christi Jesu. – Philipper 1,6 –
Der Herr segne Dich!
Kristina Bode