Donnerstag. Morgens. Ich werde vom lauten Piepen des Rauchmelders aus dem Bett geworfen. Schon am Abend zuvor hatte einer der Melder einige Knackgeräusche von sich gegeben. Misstrauisch und in weiser Voraussicht las ich mir die Gebrauchsanweisung durch. Damit ich wusste, was ich zu tun hätte, falls der Rauchmelder einen Fehlalarm von sich gibt.
Spoiler: Gegen den Uhrzeigersinn drehen, um den Melder abzumontieren und auf den Knopf drücken, damit der Warnton abgestellt wird.
Als der Melder am Donnerstag laut piepte, war ich nicht überrascht. Schlaftrunken schnappte ich mir meine Trittleiter, stieg auf die Stufen und nahm den Melder fachmännisch (als hätte ich nie etwas anderes im Leben gemacht) von seinem anvertrauten Platz. Es war ein Fehlalarm. Nirgendwo brannte etwas. Als Nichtraucher war es eh schwierig, in seinem Wohnzimmer angemessenen Rauch zu produzieren. Ich war Gott einfach nur dankbar, dass:
- Kein Feuer ausgebrochen war
- Und der Rauchmelder nicht um 2 Uhr Nachts ausbrach, sondern kurz vor der Uhrzeit, an der ich eh aufstehen wollte.
Der Rauchmelder wollte offenbar den Dienst quittieren
Der Rauchmelder wollte offenbar den Dienst quittieren und piepte um sein Leben. Es tat mir weniger um meine Ohren leid, sondern vielmehr um meine beiden Kater, die sich ängstlich in die Ecken verkrochen. Vor einiger Jahren ist Nachts bei mir die Herdplatte angegangen. Ich kann mir das immer noch nicht erklären, weil sie definitiv aus war und als das Schwelbrand ausbrach, stand sie auf der Stufe 3. Eine Plastikschale, die auf dem Herd stand, schmolz und entwickelte einen starken Rauch. Es ist tatsächlich so gewesen, dass ich nicht durch den Rauch, sondern durch den Rauchmelder geweckt wurde.
Damals rief ich die Feuerwehr an, um Bescheid zu geben, dass es keinen Grund gibt, bei mir vorbei zu kommen (Die Reste der Schale landeten im Spülbecken). Man gab mir den Rat, die Fenster zu öffnen und abzuwarten, bis die Rauchmelder von selbst aufhören zu piepen. Damals wusste ich nicht, dass ich diese auch manuell stumm schalten konnte.
Und so piepten die Melder für eine sehr sehr lange Zeit, denn der Rauch zog (wegen den geöffneten Fenstern) von einem Zimmer in das andere. Die Kater wurden dadurch traumatisiert und gerade Fimo, der von Grund auf sehr ängstlich ist, reagierte am Donnerstag panisch, als der Rauchmelder wieder zu piepen begann.
Deswegen war es mir wichtig, so schnell wie möglich, den Ton zu deaktivieren. Danach rief ich meinen Vermieter an, um den Melder austauschen zu lassen.
Ein herausforderndes und gesegnetes Gespräch am Strand
An dem Tag traf ich mich mit einer Glaubensschwester. Ich glaube, wir beide wussten, dass unser Treffen herausfordernd sein würde. Einfach, weil das Thema Gemeinde natürlich zur Sprache kommen würde. Und auch, weil wir sehr verschiedene Menschentypen sind.
Was ich im übrigen nicht schlecht finde.
Der Herr segnete uns mit dem idealen Wetter. Nicht zu warm, nicht zu kalt. Kein Regen. Ab und zu blitzte die Sonne durch die Wolken. Es war herrlich.
Es war für mich auch komisch, in dieser Situation zu sein. Ich, die so viele Jahre jedem gepredigt hatte, dass es nicht gut ist, die Gemeinde im Schlechten zu verlassen. Ja und nun saß ich neben der Glaubensschwester und konnte nur nicken, als diese mir sagte, dass sie meine Verbitterung bemerken würde.
Eine ungelöste Sache ist nie etwas Gutes. Vor allem, weil ich weiß, dass es für mich hier in Kiel keine andere Gemeinde gibt. Auch aus dem Grund, da es für mich wegen meiner Introvertiertheit und Erkrankung unglaublich anstrengend ist, neue Leute kennen zu lernen.
Auch hat Gott mir damals sehr deutlich gezeigt, dass das meine Gemeinde ist.
Manchmal bleibt nur noch Hoffnung
Wie Gideon habe ich Gott damals gesagt, dass ich ein deutliches Zeichen haben möchte, dass das die richtige Gemeinde für mich ist. Und der Herr hat das an dem Sonntag, wo ich die Gemeinde das erste Mal besuchte, mehr als erfüllt.
Warum ist das nun so gekommen? Warum hat Gott das zugelassen?
Wenn er so etwas zulässt, dann kann es nur bedeuten, dass er etwas grundlegendes verändern möchte. Manchmal bei anderen, aber immer bei einem selbst. Und auch, wenn ich schon wieder meine gesammelten Weisheiten hier von mir gebe, weiß ich: Es ist als Mensch oft nicht so leicht. Wir werden verletzt, wir verletzen andere. Und ich möchte die jetzige Zeit nutzen. Das ich noch mehr lerne, dem Herrn zu vertrauen.
Unser Gespräch am Strand verlief nicht immer einfach. Aber ich denke, Gott hat all das geführt. Und – wir werden uns wieder treffen.
Kristina