Drei Tage unter Wasser!

Drei Tage unter Wasser!

An diesem speziellen Tag hat der Schiffskoch Harrison Odjegba Okene ganz sicher nicht damit gerechnet, weltberühmt zu werden für das, was er erleben würde.

Der Tag fing dabei ganz normal an. Die Mannschaft ging an Bord, das Boot lief auf den Atlantik aus, um Fisch zu fangen und Okene war dafür zuständig, die knurrenden Mägen der Fischer mit seinen Mahlzeiten zu füllen. Ein ganz normaler Tag auf dem Wasser.

Aber irgendwann muss das Wetter sich gedreht haben und die Situation an Bord bedrohlich geworden sein. Die Fischer sind Seeleute, sie kennen sich mit dem Meer aus und wissen, dass aus harmlosen Wellen in wenigen Stunden große, gefährliche Brecher entstehen können. Die Gefahr zu sinken, besteht selbst bei vermeintlich harmlosen Wind. Eine einzelne Welle kann das Schiff umwerfen, wenn das Boot ungünstig liegt.

Für Okene endete der normale Arbeitstag, als eine Welle das Boot umwarf. Er flüchtete sich in die Kabine und sank mit dem Boot auf den Grund.

Drei Tage unter Wasser!

Normalerweise endet so eine Geschichte an dieser Stelle, aber nicht diesmal.

Durch das schnelle Sinken des Bootes konnte sich eine Luftblase in der Kabine bilden und – weil das Boot um 180 Grad gedreht war – auch nicht mehr an die Oberfläche aufsteigen. Okene saß nun auf dem Grund des Meeres.

Allein.

Allein im kalten Wasser.

Auch wenn der Atlantik warm ist – in 30 Metern Tiefe wird die Temperatur nicht angenehm gewesen sein. Aber Okene lebt und kann atmen. Er hofft auf Rettung und betet für ein Wunder. Die Stunden verstreichen und nichts geschieht.

Wie lange kann ein Mensch in so einer Situation die Hoffnung bewahren? Wie würden wir in so einer Situation reagieren? Würden wir versuchen, das Boot zu verlassen und zur Meeresoberfläche zu schwimmen? Und selbst, wenn wir es bis dahin schaffen würden (was recht unwahrscheinlich ist, denn 30 Meter zu tauchen + dem Verlassen des Bootes würde selbst für geübte Schwimmer eine Herausforderung darstellen) würden wir wohl sterben, wenn wir versuchen würden, an Land zu schwimmen. Wenn wir die Wasseroberfläche erreicht hätten, wären wir vollkommen orientierungslos und würden wohl eher auf den offenen Ozean raus schwimmen, als das rettende Land zu erreichen.

Okene macht darum alles richtig, auch wenn es ihm sicher alles an Stärke abverlangt. Er bleibt an Ort und Stelle und betet zu Gott.

Die Bergung naht…

Eine Bergungsfirma macht sich auf den Weg, um die Leichen zu bergen. Eine Kamera am Kopf der Taucher dokumentiert ihren Tauchgang. Das Wasser ist trübe und einzelne Gegenstände treiben darin, als der Taucher einen Arm sieht.

Der Taucher gibt noch über Funk durch, dass er einen weiteren Körper entdeckt hat, als der Arm sich plötzlich bewegt und die Hand nach dem Taucher greift.

„Er lebt! Er lebt!“

Der Controller, der oben im Schiff den Tauchgang überwacht, gibt dem Taucher die Anweisung, Okene zu beruhigen und ihm zu signalisieren, dass alles gut wird.

Drei Tage unter Wasser!

Okene war der Einzige, der diesen Unfalltag an Bord überlebte. Alle anderen elf Besatzungsmitglieder kamen dabei ums Leben.

Als ich diese Geschichte das erste Mal sah und las, konnte ich es zuerst nicht fassen. Zu abgehoben war sie und dennoch ist sie wahr.

Drei Tage unter Wasser

Okene wurde durch diesen Umstag berühmt. Warum nur er überlebt hat und nicht die anderen, das können wir uns nicht erklären. Aber aus einem bestimmten Grund hat Gott Okene das Leben gerettet und dafür bin ich dankbar.

Verschiedene Umstände mussten dafür eintreten, dass Okene überhaupt eine Überlebenschance hatte und für jeden einzelnen Umstand sorgte der Herr vor.

  • Das Boot durfte nicht zu tief sinken.

Bei 30 Metern bestand noch eine gute Wahrscheinlichkeit, die drohende Kompression zu überleben. Wenn der Meeresboden 60 und mehr Meter tief gewesen wäre, hätte Okene wohl nicht überlebt. An einer bestimmten Stelle ist der Druck einfach zu groß. Und es ist Gottes Fügung zuzuschreiben, dass der Meeresboden nur 30 Meter von der Wasseroberfläche entfernt war.

  • Das Wasser durfte nicht zu kalt sein.

In der Nord- oder Ostsee wäre Okene wahrscheinlich in den drei Tagen gestorben. Im Bergungsvideo sieht man zwar, dass er bis auf die Knöchel aus dem Wasser gehen kann, aber sein Überleben hat er der Fügung Gottes zu verdanken, dass das Boot im warmen Meer gesunken ist.

  • Die Bergung musste zügig anlaufen.

Wenn ein großer Sturm aufgezogen wäre, so dass das Bergungsschiff nicht hätte auslaufen können, wäre Okene irgendwann durch Hunger, Durst oder Erfrierung gestorben. Anscheinend gab es günstige Wetterbedingungen, so dass das Bergungsschiff die Stelle, an der das Boot gesunken ist, erreichen konnte.

Ein Wunder Gottes!

Eine fast unfassbare Geschichte – aber sie ist wahr und darum freue ich mich sehr, dass Okene diese drei Tage überlebt hat. Ich möchte mir gar nicht vorstellen, wie es ist, drei Tage unter Wassermassen begraben zu sein.

Gott wirkt jeden Tag und rettet Leben aus vermeintlich verlorenen Situationen. Oftmals bekommt die Öffentlichkeit sowas aber gar nicht mit und wenn sie es dann mitbekommt, wird das Ganze als „glückliche Fügung“ abgetan.

Okene betete zum Herrn und rief ihn an und der Herr erhörte ihn.

Wir alle bedürfen die Rettung unseres Herrn und sinnbildlich sitzen wir wie Okene gefangen in einem kleinen Raum, umgeben von Wassermassen.

Allerdings reicht Gott uns die Hand, durch das Opfer von Jesus Christus am Kreuz. Ich muss dafür erkennen, dass ich Rettung brauche. Solange ich das nicht tue, werde ich nie die rettende Hand ergreifen, sondern weiter im Wasser sitzen und nicht glauben, dass ich von Wassermassen umgeben bin.

Wir Menschen brauchen die Rettung Gottes, um nicht auf ewig im tiefen Ozean unterzugehen. Es liegt alleine an mir, die Hand Gottes zu ergreifen. Er hat für meine Erlösung alles getan und will nicht, dass ich dort im Ozean verloren gehe, sondern an die Oberfläche komme und das Licht sehe!

Kristina

Weiterführende Links:

Spiegel Bericht

Das komplette Bergungsvideo (Englisch 14 min)

Interview mit Okene (Englisch 1 min)