Buchtipp – Briefe, die nie geschrieben werden…

Briefe, die nie geschrieben werden…
von
Frederick L. Kosin

Info:
»Was war deine größte geistliche Herausforderung?«, wurde Elisabeth Elliot einmal gefragt. Ihre Antwort war unerwartet: »Das Zusammenleben mit den anderen Missionaren!« Damit bestätigte sie eine oft verdrängte Realität: Auch Missionare sind »ganz normale Menschen«! Neben den speziellen Herausforderungen ihres Wirkungsortes kämpfen sie mit Problemen, Nöten und Anfechtungen, die wir alle haben. Auch bei ihnen sind Beziehungen, Ehen und Familien angefochten. Oftmals haben sie niemanden, mit dem sie über diese Schwierigkeiten reden können, und sind frustriert, weil besonders hohe Anforderungen an sie gestellt werden. Manchmal heißt die große Herausforderung »Rückkehr in die Heimat« oder »enttäuschende Reaktionen der Christen dort«. Und auch Missionare sind nicht automatisch vor einem »Burn-out« gefeit …
Frederick L. Kosin und seine Frau Jenny stehen seit 1966 im gemeinsamen Dienst für den Herrn. In den letzten Jahren sind die beiden in über 60 Ländern gewesen, um Missionare vor Ort zu ermutigen und praktisch zu unterstützen. Außerdem haben sie viele Missionskonferenzen und -freizeiten besucht.
In diesem Buch berichten sie über ihre Erlebnisse und Erfahrungen. Sie geben praktische Hinweise, wie wir helfen können, stellen konkrete Gebetsanliegen vor und versuchen, mit diesen »nie geschriebenen Briefen« die Augen zu öffnen für Nöte, die wir auf den ersten Blick vielleicht nicht sehen.

Kritik:
Missionare sind auch nur Menschen – das mag für den einen selbstverständlich sein, aber auf der anderen Seite gibt es auch heute noch eine sehr starke Erwartungshaltung über diese Menschen, die an der Glaubensfront am Haus Gottes arbeiten. Es mag meiner Vergangenheit geschuldet sein, aber ich empfand beim Lesen dieses Buches sehr viel Verständnis für die fiktiven Schreiber, weil ich mich in jede Situation hineinversetzen konnte. Ein Beispiel: Da sehnt sich ein alternder Missionar nach einen Nachfolger und als dieser endlich ausgesendet wird, ist er doch so ganz anders, wie sich der alte Missionar ihn vorgestellt hat. Plötzlich wird alles in Frage gestellt, weil der junge Missionar alles ganz anders lehrt wie der Alte. Beim weiteren Lesen stellt man fest, dass der alternde Missionar das Dorf als „sein“ Dorf empfindet, hat er doch viele Kinder mit auf die Welt gebracht und aufwachsen gesehen… Diese und andere Briefe zeichnen ein sehr ehrliches Bild vom Leben eines Missionars auf und ich empfinde eine Hochachtung vor jedem Missionar, der in die Welt hinauszieht, nicht wissend, was auf ihn zukommt. Sollten wir im Gespräch mit Missionaren sein, wäre es doch das mindeste sie zu fragen, wie es ihnen wirklich geht – denn nur wenn ich weiss, wie es meinem Gegenüber zumute ist, kann ich ehrlich für ihn beten und anstelle die Missionare als Superchristen auf einen Sockel zu stellen, sollten wir Verständnis für sie haben, wenn sie auch mal an ihrem Dienst zweifeln oder Probleme mit anderen Dingen haben. Gerade Menschen, die im öffentlichen Dienst stehen brauchen unsere Gebete, weil der Satan alles versuchen wird, um ihren Dienst unschädlich zu machen – also müssen wir unseren Missionaren ehrlich beistehen und ihnen Mut machen uns die Wahrheit zu erzählen, damit wir ihnen als Geschwister im Namen Jesu helfen können!

Das Buch gibt es zu kaufen, oder auch kostenlos zu downloaden bei:
CLV