Beten, weil Gott uns dazu aufruft!

Liebe Geschwister

Wisst ihr, nicht jedes Gebet fällt mir leicht und darüber möchte ich heute schreiben.

Wir beten gerne für unsere Geschwister, für unsere Freunde, für die Familie (die vielleicht noch nicht bekehrt ist). Für die Feinde, die die Errettung durch den Herrn Jesus noch nicht „begriffen“ haben, können wir auch leicht beten. Aber was mir wirklich schwer fällt ist, Menschen, die durch böse Taten bekannt geworden sind, für diese Seelen zu beten, sie im Namen des Herrn zu segnen und für die Errettung dieser den Herrn im Gebet zu bitten.

Ich bin da versucht zu sagen, dass ich doch sowas nicht getan habe und Gott kann mich doch nicht auf dieselbe Stufe stellen wie ein Massenmörder.

Aber der Herr kann und er kann es nicht nur,
sondern er tut es.

Mir fällt es schwer zu begreifen, dass auch ein Massenmörder vom Herrn geschaffen worden ist.
Denn es ist klar: Gott erschafft jeden einzelnen Menschen. Wir sehen die Tat und identifizieren sie mit dem Menschen.
Und wenn die Tat widerwärtig und abgrundtief böse ist, dann sind wir zu versucht, anzufangen, eine Schranke zwischen uns und diesem Menschen aufzurichten.

Ich bin doch nicht wie er!

Aber was sagt uns der Herr in seinem Wort:

Römer 3,12
Sie sind alle abgewichen, sie taugen alle zusammen nichts; da ist keiner, der Gutes tut, da ist auch nicht einer!

Dieser Vers bringt mich immer wieder auf den Boden der Tatsachen zurück. Ich möchte nicht sagen, dass es mir von heute auf morgen leicht fällt, für Menschen, die böse Taten begehen, zu beten. Aber ich übe mich darin, weil wir die Pflicht haben, auch für solche Menschen zu beten.

Wir dürfen uns freuen, dass der Herr uns errettet hat und dass wir durch das Opfer von Jesu Christi gerechtfertigt worden sind! Nicht auszudenken, wenn ich sterben würde und die Ewigkeit auf der falschen Seite verbringen müsste. Und diese Gnade ist einem schlechten, bösen Menschen wie mir zuteil geworden. Alleine durch die Gnade von Jesus Christus, der seine Hand mir mehrmals ausgestreckt hat und die ich viele Male weggeschlagen habe. Ich weiß nicht, wie du dich bekehrt hast, wie deine Lebensgeschichte aussieht. Aber wir können uns alle nicht mit Ruhm bekleckern, davon bin ich überzeugt.

Der Herr hat alle Menschen geschaffen und leider vernehmen nicht alle den Ruf des Herrn. Von diesen wird im Kolosserbrief gesprochen.

Kolosser 3,5-8
5 Tötet daher eure Glieder, die auf Erden sind: Unzucht, Unreinheit, Leidenschaft, böse Lust und die Habsucht, die Götzendienst ist;
6 um dieser Dinge willen kommt der Zorn Gottes über die Söhne des Ungehorsams;
7 unter ihnen seid auch ihr einst gewandelt, als ihr in diesen Dingen lebtet.
8 Jetzt aber legt auch ihr das alles ab — Zorn, Wut, Bosheit, Lästerung, häßliche Redensarten aus eurem Mund.

Wir sind auch einst gewandelt, als Söhne des Ungehorsams, denn das Herz des Menschen ist verdorben und trachtet nach eigenem Gutdünken. Deshalb müssen wir beten auch für Söhne des Ungehorsams, weil ich davon überzeugt bin, dass einige von ihnen vom Herrn noch errettet werden in der Gnadenzeit. Und darum geht es doch – dass Menschen die Gnade des Herrn Jesus Christus erkennen, die er allen Menschen auf Erden anbietet und die jeder Mensch ergreifen darf.

Wenn der Mensch aber bis zum Schluss sich Gott verweigert, dann muss er den Kelch des Zornes trinken.

Ich kann dir nur den Rat geben, dass du für den Menschen betest, für den du am wenigsten Mitgefühl und Liebe im Moment empfindest. Bitte den Herrn, dass du für ihn beten kannst und bete dann aufrichtig für ihn.
Es fällt mir noch immer nicht leicht, aber ich möchte es tun, weil der Herr mich errettet hat und ich ihm auf ewig dafür dankbar sein werde.

Nicht meine Werke waren es, sondern alleine die Gnade und Liebe des Herrn haben mich davon abgehalten, in den Scheol zu stürzen. Wie kann ich da das Gebet anderen Menschen verweigern?

Der Herr segne Euch!

Kristina