Sei dankbar für deine Gemeinde!

Liebe Geschwister

Eine liebe ältere Schwester von uns erlitt letzte Woche einen Herzinfarkt. Einige Zeit sah es nicht gut für sie aus. Ich bekam eine Email von B. die ich liebevoll die „gute Fee“ der Gemeinde nenne, weil sie und ihre Familie sehr gastfreundlich sind. B. war es auch, die mich als Erste zu sich nach Hause einlud.

Oftmals nehmen wir die Arbeit von solchen Geschwistern als zu selbstverständlich hin, aber gerade sie tragen zu einem guten Klima in der Gemeinde bei.

B. informierte uns über den Gesundheitszustand und rief dazu auf, dass wir für die Schwester bitte beten mögen. Nach dem Gebet dachte ich darüber nach, wie glücklich ich mich schätzen darf, nicht nur eine Gemeinde gefunden zu haben. Nein, sie ist mir eine richtige Heimat geworden.

Und sollte ich eines Tages im Krankenhaus liegen, dann würde ich Besuch bekommen. Nicht als Pflichtbesuch, sondern von Menschen, denen etwas an mir wirklich liegt.

Ich lag einmal im Krankenhaus (vor meiner Bekehrung) und wurde am Knie operiert. Weil mich niemand besuchte, rief ich meine Mutter an, mit der ich mich gestritten hatte. Sie kam mich besuchen und ich war beschämt, weil ich soviel Groll gegenüber ihr hegte, dass ich sie nicht mal als Notfallkontakt angegeben hatte (das Feld ließ ich einfach frei).

Heute hat sich das alles dank des Herrn geändert. Er war es auch, der mir zeigte, dass ich eine Gemeinde brauchte. Die Gemeinde wurde vom Herrn Jesus geschaffen, denn sie war ein Geheimnis im Alten Testament (Kolosser 1,26). Damals gab es sie nicht.

Aber heute, wo Jesus Christus in uns lebt, dank unserer Wiedergeburt – können wir uns in seinem Namen versammeln und voneinander lernen. Und wir dürfen dem Herrn dankbar sein, dass wir uns überhaupt versammeln können. In vielen Teilen der Erde ist das oft nur unter schlimmster Verfolgung und Bedrängung möglich.

So erzählte es uns Helmut, ein Missionar der in Indonesien viele Jahre gearbeitet hat. Indonesien hat den Islam als Landesreligion. In einer großen Stadt hatte eine christliche Gemeinde auf ihrem Grundstück nach Jahren ein schönes Gemeindehaus gebaut.

Als es fertig war, kam die Polizei und verbot der Gemeinde, ihr Grundstück zu betreten. Jetzt treffen sie sich direkt vor den Toren mitten auf dem Gehweg und halten dort jeden Sonntag ihren Gottesdienst ab.

Wir Menschen neigen schnell dazu, über die Misstände in der Gemeinde zu meckern. Und es ist auch nicht immer einfach, mit allen Menschen auszukommen (das bin ich doch auch nicht immer). Aber Jesus Christus hat es gewollt, dass wir uns in seinen Namen versammeln. Wir haben ganz unterschiedliche Charaktereigenschaften und Prägungen – aber dank Jesus Christus sind wir eine Einheit geworden.

Es ist sicher von Gott gewollt, dass manche Geschwister für einen selbst eine Herausforderung darstellen. Als weltlicher Mensch wäre ich vor manchen einfach weggerannt. Aber jetzt bitte ich meinem Herrn im Gebet, dass er mir die Liebe für diese Geschwister schenkt und dass ich meinen Balken im Auge betrachte, anstatt den Splitter bei Anderen zu sehen.

Das klappt mal mehr mal weniger – aber ich weiss, dass der Herr weiter an mir arbeiten wird. Das kann er aber nur, indem ich in die Gemeinde gehe. Und auf der anderen Seite überwiegen die positiven Dinge die negativen über weitem!

Momentan sieht es für die Schwester gut aus, aber sie liegt noch immer auf der Intensivstation und es kann noch viel passieren. Ich würde mich von daher freuen, wenn ihr für Mia beten würdet.

Ohne den Herrn Jesus hätte ich sie niemals kennen gelernt. Und sollte sie eines Tages vor mir sterben weiss ich, dass wir uns in der Ewigkeit wiedersehen werden. Dieses Wissen tröstet mich ungemein!

Der Herr segne Dich!

Kristina Bode