Buchtipp – Wenn Mauern fallen

Wenn Mauern fallen
von
Marianne Jansson/Riitta Lemmetyinen

Info:
Eine 17- bzw. 19-jährige Mitgliedschaft liegt hinter den beiden Autorinnen, als sich für sie das Tor zur Evangelischen Marienschwesternschaft in Darmstadt für immer schließt. In diesem Buch finden sich ihre zum Teil sehr leidvollen Erfahrungen sowie eine gründliche Analyse der Praxis und Lehre der Marienschwesternschaft, besonders der Gründerin Mutter Basilea Schlink. Mündliche Vorträge, auf Tonband mitgeschnitten und nur Insidern zugänglich, ergeben ein differenzierteres, aber auch widersprüchlicheres Bild als die veröffentlichten Publikationen. Dadurch wird eine erschreckende Verstrickung in Mystik und Katholizismus deutlich.

Kritik:
Gibt es evangelische Nonnen? Ja, es gibt sie. Unter anderem die Marienschwestern, deren Gründerin Klara Schlink (genannt Mutter Basilea) den Orden am  30. März 1947 zusammen mit Erika Madauss ins Leben rief. Das Buch widmet sich sehr intensiv der Lehre von Frau Schlink, die eine sehr persönliche Beziehung zu »ihrem« Jesus führt. Dieser Jesus ist ein anderer, als der aus der Bibel. Denn dieser Jesus fordert eine abhängig machende, ja fast sexuelle Beziehung zu Frau Schlink und bezeichnet sogar sein Opfer als Kreuz als nicht ausreichend. Frau Schlink wird von diesem Jesus aufgefordert, dass sie fortan mitleiden sollte, damit die Seelen der Menschen gerettet werden.
Man muss kein ausreichendes Bibelwissen besitzen, um zu erkennen, dass es sich um einen falschen Jesus hier handelt, der den echten Jesus Christus verlacht und verlästert. Denn das Opfer am Kreuz war ausreichend, für jede Generation der Menschheit, da Jesus Christus Gott ist!
Die zwei Frauen, die in diese Gemeinschaft eintreten, möchten vor allem eines: Jesus dienen!
Allerdings stellen sie bald, nachdem sie Marienschwestern wurden, Differenzen zu einem glücklichen Glaubensleben fest. Es herrscht z.b. ein strenges Schweigegelübde, die Frauen dürfen untereinander keine Freundschaften haben etc. So werden die Frauen mit ihren Fragen alleine gelassen und jegliche Kritik wird ihnen als Rebellion gegen Gott vorgehalten. In der Marienschwesternschaft wird vor allem eines gelesen:
Die Schriften von Frau Schlink!
Wenn aus der Bibel zitiert wird, dann immer nur Verschenweise und vor allem bestimmte Kapitel, aber niemals das gesamte Wort. Die teils »prophetische Weissagungen« oder direkte Botschaften, die Frau Schlink empfängt, handeln von einem falschen Jesus, einer der den echten verlacht und von der Bibel wegführt.
Ein Prüfen anhand der Bibel findet nicht statt (und heute ebenso nicht, denn Frau Schlink ist bereits verstorben), so dass alle Botschaften, die Frau Schlink bekommt, als gültig und von Gott kommend, anerkannt werden. Das diese Botschaften sich teilweise extrem von der Bibel unterscheiden, wird ignoriert. Die zwei Schwestern lernen sich näher kennen, als sie in einer Außendiensstelle gemeinsam arbeiten. Sie fangen an, in der Bibel zu lesen und stellen immer größere Differenzen fest. In einer gemeinsamen Aussprache versuchen sie Frau Schlink von ihrem falschen Gottesbild zu berichten, das bleibt allerdings ohne Erfolg.
Sie treten aus dem Kloster aus, mit nichts in der Hand. Allerdings erfahren sie christliche Nächstenliebe und können ihre teils traumatischen Erfahrungen mit Hilfe von dem echten Jesus Christus aufarbeiten und an ihn abgeben. Dieses Buch ist natürlich wertend geschrieben, aber nicht hetzerisch oder gar reißerisch. Der Leser mag sich selbst ein Bild machen, von dem was Frau Schlink als Lehre lehrte.

Das Buch gibt es zu kaufen, oder auch frei zu downloaden bei:
CLV