Das Geheimnis des Sieges in schweren Zeiten

Kann ich dem Herrn vertrauen, auch wenn ich gerade eine Zeit erlebe, in der nicht alles so läuft wie ich mir das vorgestellt habe? Diese Frage sollte sich jedes Kind Gottes stellen.

Denn es gibt christliche Strömungen, die Siege nur allzu gerne laut ausrufen, aber selten im Gebet Gott bitten, seinen Willen zu tun. Das kann soweit gehen, dass krebskranke Menschen ihre Medikamente absetzen, weil sie der Meinung sind, dass Gott sie auf jeden Fall heilen wird. In manchen Fällen traf das auch zu, aber nicht in allen.

Dabei ist die Bibel voll von Geschichten, die uns eben die ganze Fülle unseres Lebens erzählen. Nehmen wir Hiob als Beispiel. Wer das ganze Buch durchgelesen hat, muss feststellen, dass Hiob nun wirklich alles andere als leicht hatte. Im Gegensatz zu manchen Strömungen heute, hat er auch nie den Sieg rausgeschrien, sondern das ihm auferlegte Los angenommen.

Ich weiß nicht, warum heute oft nur noch vom Sieg gesprochen wird, aber nicht von den Tälern, durch die manche Christen durchgehen müssen. So eine Sichtweise kann dazu führen, dass Kinder Gottes ein verzerrtes Bild von sich bekommen und eben im schlimmsten Fall fahrlässig handeln, weil sie glauben, dass sie immer siegreich sind.

Selbst wenn jemand nur das Neue Testament liest, wird feststellen, dass es den Aposteln oft nicht viel besser ging. Paulus muss an so furchtbaren Schmerzen gelitten haben, dass er die Geschwister um Gebete für sich gebeten hat. Allerdings schrieb Paulus ebenso:

Und damit ich mich wegen der außerordentlichen Offenbarungen nicht überhebe,
wurde mir ein Pfahl fürs Fleisch gegeben, ein Engel Satans,
daß er mich mit Fäusten schlage, damit ich mich nicht überhebe.
Seinetwegen habe ich dreimal den Herrn gebeten, daß er von mir ablassen soll.
Und er hat zu mir gesagt: Laß dir an meiner Gnade genügen,
denn meine Kraft wird in der Schwachheit vollkommen!
Darum will ich mich am liebsten vielmehr meiner Schwachheiten rühmen,
damit die Kraft des Christus bei mir wohne.
Darum habe ich Wohlgefallen an Schwachheiten,
an Mißhandlungen, an Nöten, an Verfolgungen,
an Ängsten um des Christus willen; denn wenn ich schwach bin,
dann bin ich stark.
– 2. Korinther 12,7-10

Paulus hat sich nicht beschwert, als Gott ihm seinen Wunsch verneinte, sondern er ließ sich an der Gnade Gottes genügen.

Wenn wir Menschen schwach sind, wird Christus in uns stark. Aber es kann auch sein, dass wir manches ertragen müssen, weil Gott uns das auferlegt hat. In allen Fällen ist es gut und wichtig, dem Herrn zu loben. Denn nur ER weiß am besten, was für uns gut ist.

Ich wünsche dir eine Woche, in der die Gnade Gottes in dir groß wird!

Kristina