Der Chip und der Einkaufswagen – Leben mit Jesus

Der Chip - Leben mit Jesus

Gott wirkt im Kleinen und im Großen. Wie sehr er meine unwichtigen Belange ernst nimmt, habe ich in dieser Geschichte erfahren, die ich mit euch teilen möchte. Die Geschichte beginnt vor einigen Monaten.

Ab und zu findet man im Schlitz des Einkaufswagens einen Chip, den jemand vergessen hat. So war es auch an jenem schicksalsträchtigen Tag, als ich einen kleinen metallenen Chip fand. Was mir an diesem Chip besonders gefiel war – außer der Tatsache, dass er so schön metallisch war – dass er sich gut greifen lies. Ich denke jeder kennt von uns die Sorte Chips die so dünn und glatt sind, dass man sie kaum aus dem Schlitz ziehen kann. Die sind wirklich ein Graus und wahrscheinlich extra so konzipiert, dass tausende Chips tagtäglich von ihren Besitzern aus lauter Frust mit voller Absicht im Einkaufswagen stecken gelassen werden.

Von dort werden sie von ahnungslosen Opfern herausgezogen und der Kreislauf wiederholt sich.

Dieser Chip war anders als die anderen.

Und so freute ich mich jedesmal beim einkaufen, einen griffigen Chip zu haben, der mich keine wertvollen Sekunden meines Lebens beim Lösen eines Einkaufswagens kosten würde.

Der Chip und ich – ein Einkaufswagenteam!

Mittlerweile besaß ich drei unterschiedliche Chips und da ich nur noch mit dem metallenen einkaufen ging, verschenkte ich den dritten und behielt den zweiten als Reserve. Der zweite Chip war aus Plastik und hatte eine Öffnung in der Mitte, so dass man ihn auch gut greifen konnte.

Doch die Zeit, die ich mit „meinem“ Chip verbrachte, sollte sich dem Ende neigen.

Eines Tages wollte ich mit Karte bezahlen und das Gerät an der Kasse spuckte alle Fehlermeldungen aus, anstatt meine Karte anstandslos anzunehmen. Nun stand ich da mit vollem Einkaufswagen und leerem Geldbeutel. Die Situation war alles andere als angenehm. Ich bot der Kassiererin noch an, den Einkaufswagen auszuräumen (damit ich den leeren Wagen zurückbringen UND meinen Chip auslösen konnte). Doch sie lehnte mein Angebot ab und ich ging ohne Wagen und Chip nach Hause, um meinen Kontostand zu überprüfen.

Dort angekommen schaute mich ein traurig dreinblickender Kontostand von mageren 10 Euro irgendwas an. Damit würde ich nicht weit kommen. Die Krankenkasse hatte sich mal wieder verspätet, mir das Geld für meine Medikamente zurückzuerstatten. Ich schnappte mir den Rest an Bargeld, den ich noch besaß und machte mich wieder auf den Weg.

Eine schmerzhafte Erkenntnis

Wieder löste ich einen Einkaufswagen und stellte mich an die Kasse an. Als ich die Kassiererin nach einen Chip fragte (ich hatte irgendwie gehofft, dass sie mir meinen wiedergeben würde), griff sie lächelnd in den Plastikbehälter und reichte mir einen von diesen dünnen, glatten unhandlichen Chips. Ich bedankte mich und steckte den Chip in die Hosentasche.

Mir war klar, dass mich jeder an der Kasse für sehr merkwürdig halten würde, sollte ich darum bitten, mir meinen Chip zu geben, den ich im Wagen hatte – darum schwieg ich.

Ich wusste auch, dass die Bibel uns mahnt, dass wir unsere Herzen nicht an Dinge hängen sollten und darum sah ich das als gute Übung an. Dennoch vermisste ich bei jedem Einkauf „meinen“ Chip und ermahnte mich immer wieder selbst, endlich damit aufzuhören, ihn zu vermissen.

Woran das Herz sich so hängen kann, ist erstaunlich.

Der Chip - Leben mit Jesus

Vom Verstand her wusste ich, dass es absolut überzogen und kindisch war, einem Chip hinterherzutrauern. Und ich hatte auch nicht vor, dafür zu beten, dass Gott mir wieder einen solchen Chip geben würde.

Schon der Gedanke daran, kam mir albern vor – es ging hier um einen Chip und nicht um lebensrettende Medikamente oder Nahrungsmittel wenn man kurz vor dem Hungertod steht.

Ich wusste das alles und dennoch…

Dennoch dachte ich immer wieder daran, wenn ich einkaufen ging. Und einkaufen ging ich wirklich oft, so dass ich oft daran denken musste. Woran das Herz sich hängen kann… es war schon wirklich komisch.

Die Geschichte könnte hier zu Ende sein – ist sie aber nicht.

Vor einigen Tagen ging ich – mal wieder – einkaufen und schob den Wagen wieder zu den anderen, als mir im Wagen davor etwas metallenes auffiel. Ich hatte schon des öfteren Ein Euro Stücke gefunden, aber dieses Metall war anders.

Als ich es herauszog, konnte ich es nicht fassen.

Da war er wieder – der metallene Chip!

So kleine unwichtige Dinge…

Ich habe mich darüber wirklich gefreut! So sehr, dass es mir schon peinlich war, weil Gott mir den Chip gegeben hat. Es war zwar nicht derselbe Chip, aber er stammte aus derselben Serie UND ich würde mich nun jedesmal beim einkaufen darüber freuen, dass der Herr mir diese Freude gemacht hat!

Es gibt da keine Rationalität und sicher werden wohl manche den Kopf schütteln, wie man sich so über einen Chip freuen kann. Ich muss darüber ja selbst schmunzeln, wenn ich darüber nachdenke.

Aber es zeigt mir wieder auf eine nicht begreifbare Art und Weise wie sehr uns Gott liebt. Das bedeutet nicht, dass Gott mir jeden Wunsch erfüllt – das mit Sicherheit nicht. Manchmal habe ich einen Herzenswunsch und nach einer Weile weiß ich im Herzen dass die Zeit dafür nicht reif ist. Von daher möchte ich lernen im Leben dem Herrn dankbar für alles zu sein. Alles was er mir gibt und nicht gibt.

und doch sieht der Herr sie!

Ich denke, es ist eine gute Lebenseinstellung, im Leben dankbar zu sein. Es wird immer Dinge geben, die schwierig für uns sind und uns belasten. Keiner von uns wird ein glattes Leben führen. Aber dennoch können wir dankbar sein. Anhand des Chips sehe ich, dass selbst so ein absolut unwichtiger Wunsch vom Herrn gesehen wurde.

Mit dieser Geschichte möchte ich den Herrn loben und preisen, was er Gutes getan hat! Nicht nur wegen dem Chip, sondern dafür, dass er mich gerettet hat durch sein Opfer am Kreuz. Dieses Opfer ist das größte Geschenk, welches absolut einmalig auf der Welt ist.

Und es ist mit keinem Geld der Welt zu bezahlen, sondern alleine durch Glauben kann man es umsonst erhalten!

Kristina