Echte Frömmigkeit macht freundlich, nicht unbarmherzig.

Echte Frömmigkeit macht freundlich, nicht unbarmherzig.Als ich mich zum Herrn bekehrte, war ich schon einige Zeit auf Facebook aktiv. Meine Profileinstellung („Ich glaube an Gott, aber nicht an die Bibel“ – der Satz zeigte deutlich, dass ich zu dem Zeitpunkt kein Christ war) änderte ich als aller erstes. Dann begann ich nach christlichen Gruppen zu suchen und trat einigen bei. Dort lernte ich eine Frömmigkeit kennen, die mich verwunderte.

Es wurde oft über manche Dinge heftigst diskutiert. Mit Bibelversen. Schimpfwörter fielen nicht, aber der Ton war nicht anders, als bei den „weltlichen“ Communities. Zugegeben, ich konnte das auch sehr gut. Einfach dem anderen die eigene Sichtweise mit Bibelversen aufdrücken und sich weise vorkommen.

Doch gab ich dem Herrn die Ehre dabei? Ganz bestimmt nicht.

Und es ist Fakt: Nicht jeder, der sich Christ nennt, ist einer. Und es gibt auch Punkte in der Lehre bei mir, über die ich nicht mehr diskutiere, weil ich mir eine Meinung gebildet habe. Aber: Wenn ich mit meinem Gegenüber unbarmherzig umgehe – selbst wenn ich vielleicht Recht habe – wem gebe ich dann die Ehre? Freut sich Gott darüber? Ich glaube nicht.

Echte Frömmigkeit macht freundlich, nicht unbarmherzig.

Im besten Fall ist – wenn man sich nicht mit demjenigen einigen kann – sich zu einigen, sich nicht einig zu sein. Falls derjenige einen von einer falschen Lehre überzeugen will, ist es sicher auch gut, sich zurückzuziehen von ihm. Der Heilige Geist leitet einen und ich habe leider schon einige Menschen kennengelernt, die echte Kinder Gottes sind, aber die einer Lehre anhängen, die mich im Inneren erschüttert, so dass ich keinen Kontakt zu ihnen haben kann.

Es tut mir heute leid, dass ich damals nach meiner Bekehrung sehr unbarmherzig mit einigen Menschen umgesprungen bin. Heute hilft mir Gott, dass ich eine andere Meinung auch mal stehen lassen kann. Das ist ja das wunderbare am Herrn, dass er uns ändert in einem stetigen Tempo.

Und er wird mit uns zum Ziel kommen. Weil dieses Ziel nicht von unseren Mühen abhängt, sondern allein von Gottes Gnade. Und er am Kreuz alles bereits dafür getan hat.

Kristina