Es gibt keinen besseren Zuhörer als ihn.

Wenn der Freitag sich nähert mit dem Beitrag, den ich schreiben möchte, habe ich manchmal schon einen genauen Plan im Kopf, was ich schreibe. Dann gehe ich auf Unsplash, wo man unglaublich tolle Bilder kostenlos downloaden kann und – finde einfach nicht das, was ich möchte. Ich scrolle und schaue mir Bilder an und denke darüber nach, was für ein wunderbarer Zuhörer Gott für mich ist. Manchmal entwickelt sich aus diesen Bildern ein ganz anderes Thema, über das ich eigentlich schreiben wollte. So kann es gehen.

Er ist der Herr über alles. Auch über meine Webseite.

Und so möchte ich euch vom gestrigen Tag erzählen. An dem ich endlich das relativieren über der Sünde ließ und gebetet habe. Um Vergebung bat.

Relativieren kann ich übrigens richtig gut. Aber das Gewissen und der Heilige Geist lässt sich nicht auf Dauer ignorieren. Eigentlich müsste ich von Anfang an wissen, wenn ich mit Gott diskutiere, dass ich am Ende verlieren werde. Es gibt ja nichts, was Gott nicht weiß. Wenn er mir sagt, durch das Gewissen oder durch den Heiligen Geist, dass das was ich tue, falsch ist – wird es niemals richtig werden.

Gestern hatte ich einen echten Tag der Herausforderung.

Erst musste ich erkennen, dass das was ich so schön all die Monate relativiere, falsch ist. Also erstmal beten und bekennen. Und dann hing ich in einer ewigen Telefonwarteschleife fest. Das tolle war, dass manchmal einfach von der anderen Seite die Verbindung getrennt wurde.

Also betete ich auch dafür, dass ich endlich mit jemanden sprechen konnte.

Und als der Hörer abgenommen wurde, war ich so glücklich darüber, dass mein Ansprechpartner regelrecht irritiert über meine Freundlichkeit war. Nach dem Gespräch dachte ich über Gott nach.

Ein Zuhörer mit einer unendlichen Geduld

Er ist ein Zuhörer, der niemals genervt ist. Der immer zuhört. Der vielleicht nicht immer antwortet, aber mich wissen lässt, dass ich nicht alleine bin. Und ja, die Beziehung zu Gott, dem Schöpfer ist eine andere als zu Menschen.

Gott sitzt nicht neben mir, hält meine Hand und ist sichtbar. Trotzdem weiß ich, dass er existiert. Er umgibt uns durch das, was er geschaffen hat. Im Gegensatz zu Menschen vergibt er uns immer wieder. Das bedeutet auch nicht, dass mir das gestrige leicht gefallen ist. Als ich erkannt habe, dass das, was ich tue, falsch ist – war das eine schlimme Erkenntnis.

Wieder einmal.

Doch im Gegensatz zu Menschen (wir sind alle fehlbar) war ich unendlich dankbar darüber, dass es bei Gottes Gnade kein Ende gibt. Und als Kind Gottes dürfen wir uns geliebt, gerettet und geführt fühlen. Jeden Tag.

Es gibt keinen besseren Zuhörer als ihn.

Diese Erkenntnis war nicht schön. Aber die Tatsache, dass ich gleich darüber beten konnte, die schenkte mir Frieden. Indem ich dem Herrn um Vergebung bat, wusste ich, dass ich das richtige tue.

Und diesen Frieden kann mir keine selbstgemachte innere Einstellung geben. Sie kommt vom Herrn. Geschenkt. Ohne etwas dafür zu tun. Aus Gnade.

Geh mit all deinen Sorgen zu ihm!

Wir können mit unseren Mitmenschen oft die Geduld verlieren. Ob berechtigt oder nicht, spielt keine Rolle dabei. Doch Gott ist anders. Sicher, nach unserem Tod erwartet uns entweder die Herrlichkeit des Herrn oder das Gericht. Aber ich hatte mein ganzes Leben lang Zeit, mich für oder gegen ihn zu entscheiden.

Diese Langmut ist nicht von dieser Welt.

Das Gott uns so geschaffen hat, als Menschen mit einem Willen, ist ein Wunder. Wir sind keine Anbetungsroboter, sondern Er möchte Gemeinschaft mit uns! Sicher kann Gott mich und dich lenken – er tut das ganz bestimmt. Doch ich kann nein sagen und mich gegen ihn entscheiden.

Auch als erlöstes Kind Gottes kann ich ja zur Sünde sagen. Das bedeutet nicht, dass ich dadurch wieder entlöst werde und die Wiedergeburt revidiert wird. Ein Kind Gottes bleibt ein solches. Doch das Gewissen ist – und das ist einfach mal meine Annahme – deutlich stärker ausgeprägt.

Ich mag noch immer diskutieren mit dem Herrn. Doch am Ende falle ich auf die Knie und erkenne, dass Er Recht gehabt hat. Und das schöne daran ist: Er hört mich an, nimmt mich in den Arm und vergibt mir. Er ist dein und mein Zuhörer.

Diese Gnade ist nicht von dieser Welt.

Kristina