Ein Maulwurf zum Sonntag – Highlight des Tages.

Ein Maulwurf zum Sonntag - Highlight des Tages.

Samstag Abend ging ich um 2 Uhr ins Bett und wachte um 5:25 wieder auf. Ich stand auf und beschloss, etwas eher als geplant, zum Friedhof zu gehen. Ich wollte wieder Videomaterial für meinen Youtube Kanal sammeln und übte mich im Filmen. Der Friedhof, der ganz in meiner Nähe ist, ist nicht sehr groß, dafür aber sehr schön gestaltet. Ich setze mich nach einiger Zeit und filme eine wunderschöne Weide, als der Boden in der Nähe der Treppe aufgeschaufelt wird. Offenbar hatte ein Maulwurf dort sein Tageswerk begonnen.

Fasziniert sitze ich da und beobachte, wie er im Inneren der Erde schuftet. Regenwürmer flüchten vor ihm und ab und zu kann man ein leises Kratzgeräusch vernehmen. Ich hatte gehofft, dass ich vielleicht sein Näschen sehen würde, aber er lies sich leider nicht blicken.

Der Maulwurf war das Highlight des Tages

Ich genieße diese Art des Filmens sehr. Anstatt, dass ich in der Natur in die Kamera spreche und mich da gegebenenfalls verhaspel, sitze oder stehe ich still und filme einfach. Ich beobachte die Natur, betrachte den Himmel und danke Gott.

Für einige Zeit sitze ich auf einer Bank und bete intensiv, nachdem ich das Videomaterial gesichtet habe. Es gibt so viel zu besprechen und so oft finde ich doch keine guten Worte. Manches bleibt mir im wahrsten Sinne im Halse stecken. Doch es wird diesmal kein flehendes Gebet, sondern ich danke dem Herrn, dass er all das hier geschaffen hat. Wenn ich einen Friedhof betrete, überkommt mich kein klammes Gefühl. Ich kann für die Menschen, die dort liegen – so hart das klingen mag – nichts mehr tun. Entweder haben sie Frieden mit Gott geschlossen oder nicht.

Wir können nur für die Lebenden beten und ihnen von Gott erzählen und ein Zeugnis sein. Und da leider viele Aufnahmen zu verwackelt sind, werde ich den Friedhof in einigen Wochen nochmal betreten. Wenn der Kamera Gimbal endlich geliefert wurde und ich so filmen kann, wie ich mir das erhoffe. Und vielleicht entdecke ich wieder etwas dort, was mir ein Lächeln auf mein Gesicht zaubert.

Kristina