Ein Spot, der zeigt, was nicht sein darf?

Lieber Leser

Edeka hat einen neuen Werbespot herausgebracht. Das ist nichts neues, nur diesmal scheinen die Wellen hochzuschlagen. Auf Welt.de entrüstet sich eine Journalistin in einem Artikel über diesen Beitrag, der auf Youtube bereits über 10 Millionen mal angesehen wurde.

Für die Journalistin ist klar: Edeka hat den Bogen überspannt. Und überhaupt, der Werbeclip sei geschmacklos, ihrer Meinung nach. (Link zum Artikel)

Worum geht es in dem Clip, der die Gemüter so sehr erhitzt (Link zum Video):

In dem Video wird ein alter Mann gezeigt, der einen Anrufbeantworter abhört. Darauf sind seine Tochter zu hören, die sich entschuldigt, dass sie es dieses Jahr wieder einmal nicht zu Weihnachten schafft. Währenddessen bereitet er das Essen zu und blickt aus dem Fenster. Er sieht, wie der Nachbar gegenüber seine Enkelin begrüßt und die Familie glücklich das Haus betreten.

Der Renter ist traurig und an Weihnachten sitzt er alleine am Tisch und isst das Festmahl selbst auf.

Dann gibt es einen Schnitt und verschiedene Leute werden gezeigt, die alle eine Nachricht erhalten. Diese Nachricht löst bei allen tiefe Trauer aus. Opa ist an Weihnachten gestorben und niemand hatte mehr die Gelegenheit mit ihm zu sprechen.

Sie treffen sich vor seinem Haus, ganz in schwarz gekleidet. Dann öffnen sie die Tür und betreten das Wohnzimmer, welches festlich gedeckt ist. Sie schauen sich verwundert an und plötzlich tritt der alte Mann aus der Küche hervor.

Dann sagt er zu ihnen „Wie hätte ich euch sonst denn alle zusammenbringen sollen?

Die Familie ist gerührt, die Enkelin rennt zu ihm und umarmt ihn. Dann sitzen alle zusammen und genießen das Essen, aber vor allem die Gemeinschaft.

Schnitt. Aus. Ende.

Als ich den Spot das erste Mal gesehen hatte, war ich über das Thema verwundert und über die Heftigkeit des Artikels, der sich über diesen Film empörte, ebenfalls.

Kann es sein, dass manche sich angesprochen fühlen und deshalb so negativ reagieren? Wie gehen wir denn mit unseren altgewordenen Eltern um? Ich kann mich an meinen Opa erinnern und wie er dement im Altersheim saß. Weil er sich nicht mehr an mich erinnerte, besuchte ich ihn nie. Es ist keine Entschuldigung, dass ich zu der Zeit keine 18 Jahre alt war.

Wenn ich heute so lese, wie die „Alten“ ins Heim abgeschoben werden, dann graust es mir. Immer öfter wird davon gesprochen, dass die Sterbehilfe auch bei dementen Menschen tätig werden müsste. Manche Menschen scheinen zu wissen, was Würde ist und was nicht. Aber stimmt das?

Dieser Spot erinnert mich auch daran, dass ich es nicht versäumen sollte, meine älteren Geschwister zu besuchen, die nicht mehr so oft an der Gemeindezeit teilnehmen können.

Die meisten von uns werden irgendwann auch in dem Alter sein. Wollen wir dann nicht auch von unseren Lieben geschätzt und beachtet werden? Sicher gibt es auch ältere Menschen, die sich ganz bewusst von der Familie trennen und es mag auch gute Gründe geben, warum eine Familie sich an Weihnachten nicht mehr besucht.

Aber losgelöst von dem Edeka Logo ist der Clip für mich ein Aufruf an mehr Gemeinsamkeit. Es ist kein Wunder, dass gerade zur Weihnachtszeit viel mehr Menschen sich das Leben nehmen. Weil sie einsam sind und weil sie glauben, dass niemand sie mehr liebt.

Dabei liebt Gott jeden Menschen! Niemand muss alleine sein.

Und es ist schlimm, dass ein Werbespot uns Menschen aufrütteln muss. Natürlich steckt da eine perfekte PR Maschienerie dahinter. Aber ich kann die Botschaft losgelöst davon betrachten und deshalb möchte ich jeden dazu aufrufen, seine Liebsten zu besuchen, wenn er es kann.

Wir wissen nie, wann sie sterben und das geschieht oft plötzlich.

Wäre es nicht besser, wenn wir unsere Streitigkeiten geklärt und uns gegenseitig vergeben hätten, bevor es zu spät ist? Viele Menschen, die sterben, bereuen oft, dass sie sich nicht ausgesprochen haben.

Gott setzt eine Zeit für uns fest, an der wir sterben.

Weihnachten sollte kein Konsumfest sein, sondern ein besinnliches Fest, an der wir die Geburt Jesu Christi feiern. Er kam auf die Welt, um die Sünden zu tragen.

Er, der ohne Sünde ist, trug die der ganzen Welt – DEINE ebenso!

Der Schuldschein ist bezahlt und ich als Mensch kann ihn nicht tragen. Nur Jesus Christus ist in der Lage mich vor dem ewigen Feuer zu retten. Rufe ich ihn an und tue Buße für meine Sünden, dann steht er treu zu mir und vergibt sie – ALLE!

Ist das nicht die beste Botschaft zu Weihnachten?

Um nochmal auf den Werbeclip zu kommen, ich finde ihn alles andere als geschmacklos. Meiner Meinung nach ist es allerdings mehr als beschämend, dass wir ein kommerzielles Werbevideo brauchen, um über den Umgang miteinander nachzudenken!

Die Gnade des allmächtigen Gottes möge dich leiten.

Kristina Bode