Ein Stück Hoffnung am Verteilerkasten.

Mittwoch bin ich – wie üblich – zu meinem Penny Markt des Vertrauens gegangen. Da er der einzige Supermarkt hier in der Nähe ist, blieb mir auch nichts anderes übrig. Ich weiß nicht, ob du auch der Mensch bist, aber ich gehe immer auf der rechten Straßenseite. Das heißt, beim Hinweg, wechsel ich schnell auf die rechte Seite und beim Rückweg ebenso. Vielleicht auch nur eine Macke von mir… Ich gehe also auf meiner Lieblingsstraßenseite, da erblicke ich einen Verteilerkasten. An ihm ist etwas angebracht. Von weitem denke ich noch, dass das eine seltsame Stelle für eine Wohnungsanzeige ist. Wirklich gut sichtbar ist der Zettel ja nicht. Und vor allem geht man an einem Verteilerkasten schnell vorbei.

Aber etwas ließ mich doch vor dem Kasten stehen bleiben. Denn in großen Druckbuchstaben lese ich das Wort HOFFNUNG und daneben ein gemaltes rotes Herz. Der gesamte Text lautete:

Um die Krise zu überleben, brauchst Du auch HOFFNUNG?

Und daneben konnte man sich kleine Hoffnungszettelchen abreißen. Auf ihnen waren auch kleine Herzchen aufgemalt. Offenbar hatte da jemand – der genau so genervt von den negativen Nachrichten war, wie ich – sich Gedanken gemacht, wie man etwas Hoffnung in die Welt bringen konnte. Und ich fand die Idee einfach nur klasse. Vor allem die aufgemalten Herzchen hatten es mir angetan. Ich hätte diese ja stumpf mit ausgedruckt. Bin da erschreckend unkreativ was sowas angeht.

Ich riss einen Streifen Hoffnung ab, weil ich wusste, dass derjenige sicher öfter am Verteilerkasten vorbeigehen würde. Wenn derjenige dann sehen würde, dass niemand einen Streifen abgerissen hätte, wäre er sicher enttäuscht. Ich wollte ihm eine Freude machen.

Ein Stück Hoffnung am Verteilerkasten

Ein Stück Hoffnung am Verteilerkasten.

Ein Stück Hoffnung, prangte dort am Verteilerkasten. Und es erinnerte mich daran, wie dankbar ich dafür sein darf, wissen zu dürfen, dass Jesus meine lebendige Hoffnung ist. Ich kann theoretisch in dieser Krise mich ganz beruhigt zurücklehnen in meinem imaginären Sessel und einfach Gott vertrauen.

Aber so einfach ist das leider nicht.

Ich habe auch als Kind Gottes Zweifel, und verspüre Wut und Ängste. Deshalb muss ich mich auch immer wieder daran erinnern, dass Jesus meine lebendige Hoffnung ist. Ich vertraue dem Wort Gottes und jenes tröstet mich auch durch all die schweren Zeiten. Dennoch nehme ich oft viel von den negativen Gefühlen auf, ärgere mich über so manch negative Überschrift in den Zeitungen und bin genervt von vielen Umständen.

Weil ich ein Mensch bin mit Fehlern, Ecken und Kanten. Und dennoch von Gott geliebt. Das ist das eigentlich erstaunliche. Ich bin Gott dankbar, wissen zu dürfen, dass diese chaotische Weltzeit, in der wir leben, nicht ewig anhalten wird.

Und dass Gott immer einen Plan hat. Einer, der perfekt ist. Wir können oft den Sinn hinter so manchen Begebenheiten nicht erkennen, aber ich kann meinem Herrn vertrauen, dass ER alles zum Guten führen wird. Deshalb habe ich Gott für dieses kleine Stückchen Hoffnung am Verteilerkasten gedankt. Er hat mich daran erinnert, dass ich keine Angst zu haben brauche.

Kristina