Muttertag wollte Mutti offenbar doppelt feiern.

Muttertag wollte Mutti offenbar doppelt feiern.

Am Samstag telefonierte ich mit meiner Mutter und wunderte mich schon leicht, als sie davon sprach, dass sie die Predigt von ihrer Gemeinde nicht ansehen konnte. Offenbar war der Link – der sonst jeden Sonntag abrufbar war – nicht aktualisiert worden. Wir sprachen noch einige Zeit und ich sagte zu ihr, dass ich heute noch einkaufen gehen werde (einkaufen scheint momentan mein Highlight des Tages zu sein!). Da kam von ihr der leicht entrüstete Satz „Es ist Sonntag!“ über die Lippen.

Ich: Es ist Samstag!
Sie: Nein.
Ich: Doch!

Stille.

Sie: Und ich wunderte mich schon, dass du mir nicht zum Muttertag gratuliert hast.

An dieser Stelle nochmal nachträglichst Alles Gute zum Muttertag, Mutti!

Es scheint in unserer Familie zu liegen, dass wir manchmal die Tage verdrehen. Ich bin der Spezialist, der am Feiertag einkaufen gehen will und sich wundert, dass das Geschäft zu hat.

Am Sonntag rief ich sie an. Also, zumindest wollte ich das. Es klingelte aber niemand nahm den Hörer ab. Immer diese Senioren, ständig sind die unterwegs, dachte ich. Nachmittags schickte ich (nach mehreren vergeblichen Versuchen) ihr eine whatsapp Nachricht. Offenbar war der Stecker am Router lose gewesen und so kamen die Anrufe nicht durch. Ich klingelte sozusagen ins Nirwana.

Am Abend konnte ich endlich mein Versprechen, ihr telefonisch zu gratulieren, in die Tat umsetzen. Selbst die ach so einfachen Dinge des Lebens scheinend oft von Hürden umgeben zu sein, die man erstmal überwinden muss.

Muttertag kann bittersüß sein

Muttertag ist ein bittersüßer Tag, weil nicht alle in Frieden mit ihren Müttern leben können oder wollen. Der Tag erinnert uns an Familienstreitigkeiten und Unfrieden, an Bitterkeit – wenn ich die Beziehung nicht bereinigt habe. Letztlich kann ich Frieden nur durch die Beziehung durch Gott erhalten. Durch das kostbare Blut, was er am Kreuz für uns alle vergossen hat.

Die Beziehung zu meiner Mutter war viele Jahre von Streits und lange andauernder Funkstille geprägt gewesen. Ich bin dem Herrn dankbar, dass er uns beiden wirklich Frieden geschenkt hat.

Kristina