Es gibt Fragen, die sich im Kreis drehen.

Lieber Leser

Die Welt ist voll von Menschen, die sich die Frage ihrer Existenz stellen. Es gibt viele gute Ansätze, wie man darüber nachsinnt, was nach dem Tode mit uns passiert.

Leider hören die meisten Fragen auf, nach Gott zu fragen. Ich habe auf einer Webseite von einer Zeitschrift einen Kommentar von einem Menschen gelesen, der an Krebs erkrante und wieder gesund wurde. In dieser Zeit besuchte er einen Heilpraktiker, der ihm gezeigt hatte, wie er sich selbst vergeben und lieben lernen konnte. Aber von Gott wollte dieser Mensch nichts wissen.

Und dann gibt es andere, die nach Gott fragen, es aber auf die falsche Art und Weise tun. Wer in der Bibel liest und Gott anklagen will, wird jede Menge Verse finden, die ihn darin bestärken. Ich war nicht anders. Zwar hatte ich damals kein Interesse, die Bibel zu lesen, doch ich klagte Gott auf vielerlei Weisen an. Hätte er mir damals mit seiner Stimme geantwortet, ich wäre mit Sicherheit zusammengezuckt. Denn ich habe gar nicht erwartet, eine Antwort von ihm zu bekommen. Ich wollte nur meinen Ärger weitergeben, den ich verspürte.

Zum Beispiel gibt es in der Bibel die eine Stelle, die von vielen Kritikern gerne genutzt wird, um zu beweisen, wie grausam dieser Gott doch ist.

Da bekommt Abraham endlich ein Kind (er ist 100 Jahre alt, als Isaak geboren wird!) und plötzlich verlangt Gott von Abraham, dass er seinen einzigen Sohn auf einem Berg opfert.
Normalerweise würden wir erwarten, dass Abraham sich weitert oder zumindest dagegen protestiert, doch nichts davon steht in der Bibel.

1.Mose 22,3-8
3 Da stand Abraham am Morgen früh auf und sattelte seinen Esel; und er nahm zwei Knechte mit sich und seinen Sohn Isaak; und er spaltete Holz zum Brandopfer, machte sich auf und ging hin an den Ort, den ihm Gott genannt hatte.
4 Am dritten Tag erhob Abraham seine Augen und sah den Ort von ferne.
5 Da sprach Abraham zu seinen Knechten: Bleibt ihr hier mit dem Esel, ich aber und der Knabe wollen dorthin gehen und anbeten, und dann wollen wir wieder zu euch kommen.
6 Und Abraham nahm das Holz zum Brandopfer und legte es auf seinen Sohn Isaak. Er aber nahm das Feuer und das Messer in seine Hand, und sie gingen beide miteinander.
7 Da sprach Isaak zu seinem Vater Abraham: Mein Vater! Und er antwortete: Hier bin ich, mein Sohn! Und er sprach: Siehe, hier ist Feuer und Holz; wo ist aber das Lamm zum Brandopfer?
8 Und Abraham antwortete: Mein Sohn, Gott wird für ein Lamm zum Brandopfer sorgen! Und sie gingen beide miteinander.

Das ist doch ein starkes Stück, dass Abraham anscheinend so gefühllos handelte, oder? Die Geschichte geht aber weiter…

9 Und als sie an den Ort kamen, den Gott ihm genannt hatte, baute Abraham dort einen Altar und schichtete das Holz darauf; und er band seinen Sohn Isaak und legte ihn auf den Altar, oben auf das Holz.
10 Und Abraham streckte seine Hand aus und faßte das Messer, um seinen Sohn zu schlachten.
11 Da rief ihm der Engel des Herrn vom Himmel her zu und sprach: Abraham! Abraham! Und er antwortete: Hier bin ich!
12 Er sprach: Lege deine Hand nicht an den Knaben und tue ihm gar nichts; denn nun weiß ich, daß du Gott fürchtest, weil du deinen einzigen Sohn nicht verschont hast um meinetwillen!
13 Da erhob Abraham seine Augen und schaute, und siehe, da war hinter ihm ein Widder, der sich mit seinen Hörnern im Gestrüpp verfangen hatte. Und Abraham ging hin und nahm den Widder und brachte ihn als Brandopfer dar an Stelle seines Sohnes.
14 Und Abraham nannte den Ort: »Der Herr wird dafür sorgen«, so daß man noch heute sagt: Auf dem Berg wird der Herr dafür sorgen!
15 Und der Engel des Herrn rief Abraham zum zweitenmal vom Himmel her zu,
16 und er sprach: Ich habe bei mir selbst geschworen, spricht der Herr: Weil du dies getan und deinen Sohn, deinen einzigen, nicht verschont hast,
17 darum will ich dich reichlich segnen und deinen Samen mächtig mehren, wie die Sterne am Himmel und wie den Sand am Ufer des Meeres; und dein Same soll das Tor seiner Feinde in Besitz nehmen,
18 und in deinem Samen sollen alle Völker der Erde gesegnet werden, weil du meiner Stimme gehorsam warst!
19 Und Abraham kehrte wieder zurück zu seinen Knechten; und sie machten sich auf und zogen miteinander nach Beerscheba; und Abraham wohnte in Beerscheba.

Abraham hat letztlich seinen Sohn nicht opfern müssen. Doch viele Kritiker der Bibel wollen mit diesem Absatz die Grausamkeit Gottes belegen. Warum hat Gott Abraham diesen Auftrag gegeben? Wollte Gott wissen, wie weit Abraham ihm vertraute? Wie konnte Abraham nur so grausam handeln? Er wollte tatsächlich seinen Sohn opfern, hätte der Engel des Herrn ihn nicht aufgehalten.

All diese Fragen mögen richtig klingen, doch sie gehen von einem falschen Standpunkt aus:

  1. Gott ist grausam und handelt unverständlich
  2. Der Mensch hat das Recht, Gott anzuklagen

Wenn wir so versuchen, Gott zu verstehen (besser, ihn nicht zu verstehen), dann werden wir uns nur im Kreise drehen! Am Ende stellt der weltliche Mensch fest: Wenn Gott so etwas von Abraham verlangt will ich ihn gar nicht verstehen – mit so einem grausamen Gott will ich nichts zu tun haben!

Dabei ist die Geschichte Abrahams und Isaaks eine ganz wichtige, denn sie zeigt, dass Gott seinen Sohn letztendlich tatsächlich geopfert hat. Ja, Jesus starb am Kreuz und Gott verschonte ihn nicht, so wie er Isaak verschonte!

Der Mensch nimmt sich selbst viel zu wichtig. Er hat verlernt, nach Gott zu rufen und ihn ernstlich zu suchen. Viel mehr verlassen wir uns auf unsere eigenen Moralvorstellungen und klagen „den da oben“ weiter an.

Doch der einzige Schuldige, der existiert, ist der Mensch!

Durch den Menschen kam die Sünde in die Welt.

Und Gott selbst erniedrigte sich, um unsere Sünden zu tragen!

Das Gericht, welches uns zusteht, ertrug ER!

Alleine durch Glauben an Jesus Christus können wir gefallene Menschen wieder Frieden mit Gott schließen und die Sündenstrafe trennt uns nicht mehr von ihm.

Jesus hat bezahlt und zwar für jeden!

Doch es liegt an jedem einzelnen von uns, daran zu glauben und mit einem ehrlichen Herzen nach Gott zu fragen! Wer die Bibel liest, um Gott anzuklagen, wird sie nicht verstehen!

Der Mensch wurde geschaffen, um in Gemeinschaft mit Gott zu leben. Wenn der Mensch das aber verneint bis zu seinem Tode, dann wird er für die Ewigkeit getrennt sein. Doch Gott ruft uns durch sein Wort viele male zu sich. Er will nicht, dass der Mensch verlorengeht.

Hast du schon Frieden mit deinem Schöpfer geschlossen oder bist du der Meinung, dass du Gott nicht nötig hast? Eines Tages werden wir alle vor seinem Throne stehen. Für manche wird Jesus der Erlöser sein und für andere der Richter.

Es liegt da ganz bei dir, welchen Weg du gehst.

Die Gnade des allmächtigen Gottes möge dich leiten.

Kristina Bode