Grußwort zum Sonntag – 2. Samuel 12,13

Lieber Leser!

Wenn man heute über Gott spricht, dann wird oft seine Liebe gegenüber den Menschen betont. Das ist ja auch richtig, denn der Herr hat uns jeden erschaffen. Doch Gott ist auch heilig und gerecht. Er kann nicht, wie wir Menschen, einfach mal beide Augen zudrücken bei einem Vergehen.

[pullquote]Gott liebt den Sünder, doch die Sünde hasst er![/pullquote] Vielleicht ist es deshalb besser zu verstehen, warum so viele Menschen probleme haben, das Alte Testament zu lesen. Es gibt dort viele Begebenheiten, die der heutige Mensch als grausam betiteln würde. Jedoch müssen wir aufhören, Gott mit unseren menschlichen Charakterzügen in Verbindung zu bringen.

Wenn Gott zornig ist, dann ist es ein heiliger Zorn. Ich als Mensch würde in meiner Wut niemals gerecht vergelten können, weil mich meine Gefühle leiten würden. Der Herr jedoch ist immer gerecht und wenn er richtet, dann trägt alleine der Mensch die Schuld daran!

Die folgende Geschichte zeigt uns, dass Gott gerecht richtet – seien es Könige oder Bettler.

David war ein mächtiger Mann, der von Gott zum König gesalbt wurde. Seine Reichtümer waren unermesslich. Er war ein Mann, der alles hatte. Was sollte er noch begehren?

Eines Tages allerdings sah vom Dach seines Palastes eine Frau, die sich badete und augenblicklich verliebte er sich in ihr. Er ließ sie zu sich schicken und schlief mit ihr – ungeachtet dessen, dass er wusste, dass sie verheiratet war!

Sie wurde schwanger und David ersann einen Plan, wie er Urija ihren Mann loswerden konnte! Er ließ ihn als Krieger an die vorderste Front stellen und bald darauf kam Urija ums Leben. Danach zog Bathseba in seinen Palast ein und gebar ihm einen Sohn.

David wurde von Gott als „Mann seines Herzens“ bezeichnet. Doch der Herr war über Davids Handlung sehr böse und er sannte einen Propheten namens Nathan zu ihm.

Nathan hätte David gleich mit seinen bösen Handlungen konfrontieren können, jedoch…

1 Und der Herr sandte Nathan zu David. Als dieser zu ihm kam, sprach er zu ihm: Es waren zwei Männer in einer Stadt, der eine reich, der andere arm.
2 Der Reiche hatte sehr viele Schafe und Rinder;
3 der Arme aber hatte nichts als ein einziges Lämmlein, das er gekauft hatte; und er nährte es, so daß es bei ihm und mit seinen Kindern aufwuchs. Es aß von seinem Brot und trank aus seinem Becher und schlief in seinem Schoß, und er hielt es wie eine Tochter.
4 Als aber ein Reisender zu dem reichen Mann kam, da reute es ihn, von seinen eigenen Schafen und von seinen eigenen Rindern eines zu nehmen, um dem Wanderer, der zu ihm gekommen war, etwas zuzubereiten; da nahm er das Lamm des armen Mannes und bereitete es dem Mann zu, der zu ihm gekommen war.
5 Da entbrannte der Zorn Davids sehr gegen den Mann, und er sprach zu Nathan: So wahr der Herr lebt; der Mann, der dies getan hat, ist ein Kind des Todes!
6 Dazu soll er das Lamm vierfältig bezahlen, weil er dies getan und kein Erbarmen geübt hat!

Als David den reichen Mann verflucht hatte, rief Nathan aus, dass David selbst dieser reiche Mann gewesen ist! Und Nathan spricht über David das Urteil.

10 Nun soll auch von deinem Haus das Schwert nicht weichen ewiglich, weil du mich verachtet und die Frau Urijas, des Hetiters, genommen hast, daß sie deine Frau sei!
11 So spricht der Herr: Siehe, ich will aus deinem eigenen Haus Unglück über dich erwecken; und ich will deine Frauen vor deinen Augen nehmen und sie deinem Nächsten geben, daß er am hellichten Tag bei deinen Frauen liegt!
12 Denn du hast es heimlich getan; ich aber will diese Sache vor ganz Israel und am hellichten Tag tun!

David erkennt, was er Böses getan hat und er bereut dies aufrichtig.

Das Todesurteil wurde aufgehoben, jedoch kann diese Sünde nicht einfach so vergeben werden. Im Alten Testament gab es keine Möglichkeit, alleine durch Glauben an Jesus Christus Vergebung zu erlangen.

Denn Jesus war noch nicht als Mensch geboren worden.

Und so wird das Kind, welches von Bathseba geboren wurde, todkrank.

Als es stirbt, zieht David seine Trauerkleidung aus und geht in den Tempel, um den Herrn anzubeten. Seine Knechte wundern sich, dass er nicht mehr trauert und er antwortet ihnen folgendermaßen:

21 Da sprachen seine Knechte zu ihm: Was hat das zu bedeuten, was du da tust? Als das Kind lebte, hast du um seinetwillen geweint und gefastet; nun aber, da das Kind gestorben ist, stehst du auf und ißt Brot?
22 Er sprach: Als das Kind noch lebte, da habe ich gefastet und geweint, weil ich dachte: Wer weiß, ob der Herr mir nicht gnädig sein wird, so daß das Kind am Leben bleibt?
23 Nun aber, da es tot ist, was soll ich fasten? Kann ich es wieder zurückholen? Ich werde wohl zu ihm gehen, es wird aber nicht wieder zu mir zurückkehren!

Diese Geschichte ist beim ersten Mal lesen nur schwer verdaulich. Jedoch tröstet sie mich, da David erkennt, dass sein Sohn beim Herrn ist. Er sagt „Ich werde wohl zu ihm gehen, es wird aber nicht wieder zu mir zurückkehren!“

Das ist ein Trost für all jene, die ihre Kinder verloren haben.

Sie sind sicher beim Herrn!

Darum finde ich es wichtig, das Alte Testament zu lesen, ohne Gott vorzuverurteilen. Für uns Menschen sind manche Handlungen von ihm nur schwer begreiflich zu machen, jedoch handelt er gerecht. Wenn ich mich in der Welt umsehe, dann gibt es überall Ungerechtigkeit.

Der Mensch hat sich seine eigenen Moralvorstellungen gebastelt. Doch Gott handelt anders. In ihm ist nur Licht, es gibt keine Finsternis. Sünde ist die Trennung von Gott!

Doch im Wunder von Jesus Christus kam Gott selbst als Mensch auf dieser Erde, um am Kreuz für uns zu sterben! Darin zeigt sich seine Liebe zu uns. Jesus, der sündlos auf dieser Erde wandelte, wurde für uns zur Sünde gemacht, damit wir alleine durch Glauben an sein Opfer Vergebung erlangen!

Die Gnade des allmächtigen Gottes möge dich leiten!

Kristina Bode