Hört Gott meine Gebete?

Ob gläubig oder nicht, manchmal herrscht eine Unsicherheit darüber, ob Gott unsere Gebete wirklich erhört. Natürlich kann ich nur von meinen Erfahrungen schreiben, aber das Glaubensleben als Christ ist nicht geradlinig, oder gar einfach. Ich bete regelmäßig, mindestens einmal am Tag und alles was in meinem Leben passiert, bringe ich vor dem Herrn, weil Jesus Christus die oberste Priorität in meinem Leben besitzt.

Als ich hier in Kiel nach einer Gemeinde suchte, habe ich viel gebetet und nach ein paar Tagen die Antwort bekommen. Allerdings redet Gott nicht zu mir, nein – ich habe nur gewusst, ob die Gemeinde, die ich besuchte, was für mich war oder nicht. Es ist dann eine tiefe Zuversicht, die ich verspüre, dass die Entscheidung vom Herrn gefallen wurde und das muss nicht zwangsläufig bedeuten, dass er zu meinem Gebet „ja“ gesagt hat.

Das wunderbare am Beten ist, dass ich ganz fest glaube, dass der Herr Jesus Christus alles beantwortet, nur muss man auch mal ein „nein“ als Antwort akzeptieren. Fängt man dann an, gegen das gegebene nein zu arbeiten, dann kann ich jedem versichern – das wird in die Hose gehen – früher oder später. Ich weiss gar nicht, wieviele Jahre ich in meinem Leben vergeudet habe, weil ich gegen die neins des Herrn gearbeitet habe.

Allerdings bereue ich keinen Lebensschritt, weil letztendlich jeder einzige von ihnen mich zu dem Herrn Jesus Christus geführt hat! Am besten ist es, wie ein Kind dem Herrn zu vertrauen, dass er für uns nur das Beste will und sich alles letztendlich zum Guten führt.

Das kann in manch schweren Lebensstürmen schwer sein und es gibt auf manche Fragen im Leben keine Antwort, warum Gott so oder so gehandelt hat. Manchmal gibt es keine richtige oder tröstende Antwort, ich erlebe das immer wieder, wenn Mitmenschen erfahren, was ich erlebt habe. Vieles war schlimm und schwer und bevor ich an Gott glaubte, glaubte ich ganz fest, dass ich verdammt sei. Jetzt, wo ich erkannt habe, dass der Herr mich gerettet hat, bin ich für das „jetzt“ ihm unendlich dankbar.

Ich möchte jedem Mut machen, auch denjenigen, der nicht Christ ist – betet doch einfach zum Herrn Jesus Christus, teilt ihm eure Sorgen und Nöte mit und bittet um Liebe und Zuversicht von ihm. Es ist nicht schwer, man muss kein perfektes Manifest aufsagen, nein, die Sprache die du als Kind gelernt hast, ist die von Gott gegebene Sprache und sie reicht aus, um zu ihm frei zu beten.

Wird Gott einem alles erfüllen? So könnte man folgenden Bibelvers deuten:

Mt 7,7-8 Bittet, so wird euch gegeben; sucht, so werdet ihr finden; klopft an, so wird euch aufgetan! Denn jeder, der bittet, empfängt; und wer sucht, der findet; und wer anklopft, dem wird aufgetan.

Allerdings kann ich dir jetzt schon sagen, das wenn du täglich um einen Ferrari beten wirst, höchstwahrscheinlich keiner am nächsten Tag vor der Tür stehen wird. Das sind weltliche Wünsche, die nichts mit einem Herzenswunsch zu tun haben, bei so einem Auto geht es nur um eine materielle Befriedigung des Egos, aber das hat mit dem, was in der Bibel steht herzlich wenig zu tun. Dagegen sehen wir am Beispiel Jesu, wie wir unsere eigenen Wünsche vor Gott bringen sollen, wenn wir nicht wissen, ob sie im Willen Gottes sind:

Lk 22,41-43 Und er riß sich von ihnen los, ungefähr einen Steinwurf weit, kniete nieder, betete und sprach: Vater, wenn du diesen Kelch von mir nehmen willst — doch nicht mein, sondern dein Wille geschehe! Da erschien ihm ein Engel vom Himmel und stärkte ihn.

Manche Kritiker meinen, dass Jesus Christus hier seine Schwachheit uns zeigte, aber mittlerweile glaube ich, dass dieser Vers die unglaubliche Stärke von ihm zeigt. Denn er, der Sohn Gottes, Gott selbst, der nie sündhaft war, betete zum Vater und er sprach dass nicht sein Wille, sondern der des Vaters geschehen möge. An diesem Vers kann man sehen, wie man zu Gott beten sollte, denn der Vater schickte ihm einen Engel, der Jesus Christus für die bevorstehenden Leiden stärkte, weil das der einzige Ausweg war, uns Menschheit die Möglichheit der Heilsgewissheit zu geben.

Gott stärkt uns, denn unser Leben – ganz gleich ob gläubig oder nicht – ist nicht immer einfach, sondern wir erleben viele traurige und schwere Momente. Aber der Herr kann uns stärken und uns dieselbe Zuversicht geben, wie er sie Jesus Christus gegeben hat, seinem Sohn, bevor er festgenommen und anschließend gekreuzigt wurde.

Ich wünsche dir alles Gute und sei gesegnet im Namen des Herrn Jesus Christus!

Kristina Bode