Ich bin dann mal…

offline! 

Ich glaube ganz fest daran, dass es auch mal gut tut, wenn man nicht ständig für jeden verfügbar ist.
Natürlich gibt es wichtige Anrufe, aber wenn ich so im Bus sitze und die Menschen beobachte, fällt mir auf, dass das Handy heutzutage einen sehr hohen Stellenwert im Leben von Vielen eingenommen hat.

Viele Jugendliche können gar nicht mehr ohne dieses Ding auskommen, aber wir Erwachsene sind oftmals auch nicht besser dran.

Ich oute mich heute da als ein Nerd, nämlich für mich ist das Handy noch immer nur ein Gerät, mit dem ich Menschen anrufe – wenn ich zu Hause bin und nicht vor der Obstwarenabteilung im Supermarkt stehe. Das klingt jetzt seltsam vielleicht, aber es kann viel Stress ersparen, wenn man sich auch mal angewöhnt am Wochenende, oder an einem selbst gewählten Tag, das Ding einfach – abzuschalten.

Dieses „Ich muss ständig verfügbar sein“ kann sehr schnell in großem Stress entarten. Bei den Emails gibt es dasselbe Problem. Noch vor einiger Zeit habe ich Emails sofort beantwortet, manchmal kam dann sofort wieder eine Antwort zurück und die Folge davon war, dass ich mich genötigt sah, wieder zu antworten.

Heute lasse ich das alles ruhiger angehen, denn ich möchte mir für meinen Gesprächspartner auch die Zeit nehmen, die er bedarf. Bei schwierigen Konversationen gebe ich das gerne ins Gebet ab und schlafe eine Nacht darüber, damit ich vielleicht nicht unbedarft etwas schreibe (das kam auch schon zur Genüge vor).

Das heutige technologische Zeitalter hat uns die Möglichkeit geschaffen, mit Menschen zu kommunizieren, die an ganz anderen Orten auf der Welt leben und das finde ich wunderbar! Aber, man sollte sich nicht zum Sklaven dieser Technologie machen lassen, wir beherrschen sie und nicht sie uns! Das die ständige Erreichbarkeit als ein Problem auch in dieser Gesellschaft anerkannt worden ist, finde ich gut.

Letztlich liegt es an jedem selbst, wie er damit umgeht.

Kristina Bode