Ich suche den Willen Gottes – wirklich?

Ich suche den Willen Gottes - wirklich?

Als ich etwas ganz Besonderes am Sonntag erlebte – nämlich genau das Gegenteil, wofür ich gebetet hatte – fragte ich mich, wie ehrlich ich es mit Gottes Willen meinte.

Gottes Wille ist souverän. Ich kann für alles beten, aber Er entscheidet, was er ausführt. Meine Gebete sind keine magischen Handlungen und mit diesen kann ich dem Schöpfer der Welt nicht meinen Willen aufzwingen.

Wenn ich bete und sage, dass es nach dem Willen des Herrn gehen soll, bin ich dann erfreut, wenn er genau danach handelt? Und es gegen meinen Willen geht?

Mein Wille oder der Wille des Herrn?

Ich erlebte an diesem Sonntag eine so starke Anfechtung des Feindes wie noch lange nicht. Und dabei hatte ich doch ganz brav davor den Herrn gebeten, dass alles gut läuft. Ich hatte sogar andere Geschwister darum gebeten, weil dieser Sonntag etwas Besonderes für mich war.

Als ich dann am Nachmittag mit meiner Mutter telefonierte und sie mich fragte, wie es gewesen ist und ich mit „Schrecklich“ antwortete, lachte sie. Weil sie das für einen Scherz hielt.

Waren die Gebete wirkungslos geblieben? Und wenn ja, warum?

Ich muss ehrlich gesagt zugeben, dass ich während des Gottesdienstes mit Gott gehadert habe. Weil ich nicht verstand, wie das geschehen konnte. Aber genau diese Gedanken zeigen eben, dass ich noch immer zu sehr davon ausgehe, dass alles nach meinen Willen gehen muss.

Gott darf mich sozusagen unterstützen, aber das Zepter der Herrschaft möchte ich doch gerne in meinem Herzen bewahren, nur um sicherzugehen. Klar ist dieser Gedanke totaler Quatsch. Und natürlich vertraue ich meinem Herrn. Auch wenn dieser Sonntag eben anders verlief, als ich es mir vorgestellt hatte.

Bin ich jetzt beleidigt, weil Gott mir den Gebetswunsch nicht erfüllt hat? Ein ganz klares Nein. Ich brauchte etwas Zeit, um die „Haderei“ aufzugeben, aber dann habe ich mich wieder darauf besinnt, dass Gott nie einen Fehler macht. Wenn er etwas zulässt, dann nur, weil ich das brauche, um im Glauben zu wachsen. Dafür bin ich dankbar, gerade weil der Herr mich die Tage mit so vielem beschenkt hat. Nun gab es eben eine Situation für mich, um wieder „runterzukommen“ und zu lernen, dass Gott kein Wunschbrunnen ist.

Ich wünsche dir eine gesegnete und lehrreiche Woche mit dem Herrn!

Kristina