Ich war blind, nun kann ich sehen.

Ich war blind, nun kann ich sehen.

Ich war blind, nun kann ich sehen. Und kann selbst nicht begreifen, wie lange es bei mir gedauert hat, bis ich mich bekehrt habe. Wie viele Jahre habe ich dadurch vergeudet, in welcher Gefahr geschwebt, auf ewig verloren zu gehen? Heute kann ich nicht verstehen, warum ich so lange gewartet habe, mich zu entscheiden.

Jetzt stehe ich vor der riesengroßen Herausforderung, anderen Menschen von Gott zu erzählen. Nun stehe ich sozusagen auf der anderen Seite und kann nicht verstehen, warum derjenige sich nicht sofort bekehrt, nachdem ich ihm von Jesus erzählt habe.

Dann erinnere ich mich, wie ich damals war. Ein gutes Gedächtnis kann dabei Fluch und Segen zugleich sein. Und mein Gedächtnis ist wie eine Bibliothek, in der die meisten Ereignisse bis zu meinem 4. Lebensjahr abgespeichert worden sind. Ich muss sie nur aufsuchen, ein Buch aus dem Regal nehmen und durch die Seiten blättern. Die Erinnerung verdeutlicht sich vor meinem Auge so klar, als ob sie gestern geschehen wäre.

Ich war blind und wollte nicht sehen

Von daher weiß ich, was ich damals gedacht habe, als meine Mutter mir von Jesus erzählen wollte. Ich weiß, wie ich reagiert habe, als sie mich (immer wieder) in ihre Gemeinde eingeladen hat. Und ich habe noch deutlich vor Augen, wie ich mich dort benommen habe, als ich ein einziges Mal mitgegangen bin. Meine Güte war ich verbohrt.

Die Erinnerungen helfen mir, nicht den Bodenkontakt zu verlieren, wenn ich mit jemandem spreche, der Gott nicht kennt. Ich versuche mich, in denjenigen hinein zu versetzen und bete für diesen. Wenn ich blind geboren wurde, weiß ich nicht, wie es ist, zu sehen. Erst, wenn mir von Gott die Augen geöffnet werden, kann ich verstehen, dass ich all die vielen Jahre in der Dunkelheit verbracht habe.

Und glaubte, zu sehen.

Kristina