Unterwegs mit Jesus – immer wieder aufregend!

Wenn man mir vor einem halben Jahr gesagt hätte, dass ich eines Tages alleine mit einem selbstgebastelten Jesus Schild unterwegs sein würde, hätte ich geschmunzelt. Aber das keinesfalls geglaubt. Ich hatte vor Jahren schon mal den Versuch gewagt, eine kleine Evangelisationstruppe aufzustellen und schrieb einem der Gemeindeleiter mein „Konzept“. Ich setze das in Anführungszeichen, weil es kein wirkliches Konzept war. Eher eine Idee. Dazu schickte ich ihm ein paar Bilder von Geschwistern, die mit Schildern evangelisieren. Ich wollte raus in die Stadt, Menschen ansprechen. Vielleicht mit predigenden Brüdern. Wie auch immer. Es ist jetzt echt schon Jahre her, aber ich meine, dass ich nie eine Antwort auf diese Mail bekommen habe.

Wie dem auch sei. Ich stellte mein Bedürfnis, zu evangelisieren, wieder ins Regal. Dort stand es dann für einige Jahre und verstaubte. In der Zeit arbeitete ich mit einem immensen Aufwand in der Gemeinde und rieb mich total für die Projekte auf. Alles war bis ins kleinste durchorganisiert und aufeinander abgestimmt. Den Glaubensgrundkurs, den ein Gemeindeleiter geben wollte und wo ich die Idee hatte, mit Teilnehmern oder dem Leiter selbst darüber zu sprechen (als Fazit nach dem Kurs, wie er sich entwickelt hatte), kam aufgrund mangels Teilnehmer nicht zu Stande. Ich glaube fünf war die Mindestzahl gewesen und gemeldet hatten sich nur drei.

Drei.

Drei Menschen, von denen sich vielleicht einer bekehrt hätte, wenn man den Glaubensgrundkurs hätte stattfinden lassen. Aber ich schwieg und sagte nichts, denn es war nicht mein Kurs gewesen. Ich beobachtete nur immer mehr eine wachsende Differenz zwischen Evangelisation und eigener Bequemlichkeit. Und versteht mich nicht falsch, ich bin definitiv ein sehr bequemer Mensch!

Wenn ich einen Kurs angeboten hätte, wäre es mir jedoch völlig egal gewesen, wie viele Teilnehmer dieser hätte. Gerade bei einem Glaubensgrundkurs wäre ich dankbar für jeden einzelnen gewesen. Denn: Wir leben in einer Gottvergessenen Zeit.

Unterwegs mit Jesus – Spott und Hohn sind mein Lohn.

Als Gott mir sagte, dass ich jetzt mit dem Schild losgehen sollte, gab es kein Konzept. Kein Durchorganisieren, keine Geschwister, hinter denen ich mich hätte verstecken können.

Ich war allein.

Aber stimmte das überhaupt?

Unterwegs mit Jesus - immer wieder aufregend!

Nein!

Der Herr persönlich begleitete mich.

Und ich trage das Schild gerne, auch wenn ich nichts erwarte. Es ist auch nicht meine Aufgabe, zu predigen, sondern ich wandere umher mit diesem Schild. Und zeige den Menschen, dass Jesus der Weg, die Wahrheit und das Leben ist!

Die meisten Menschen reagieren gleichgültig

Die meisten Menschen reagieren gleichgültig auf das Schild. Einige wenige lachen laut und machen sich lustig. Und einer rief mir den arabischen Gottesgruß hinterher. Manche bekommen regelrecht Panik, wenn ich mich ihnen mit dem Schild nähere, (Ampel z.b.). Dann drehen sie sich – nach dem ersten hektischen Umdrehen – gar nicht mehr um. Ihre Körper werden steif und sie hoffen, dass die Ampel endlich grün für sie wird. Bloß nicht umdrehen, da steht so eine verrückte Frau mit einem Schild hinter mir.

Es ist schon traurig und tragisch, dass der Rettungsweg so nah zum greifen ist. Und die meisten dennoch bis zu ihrem Lebensende Nein dazu sagen werden. Deswegen nehmt diesen Beitrag nicht als Spott auf. Ich gehe mit dem Schild umher, damit manche noch umkehren und gerettet werden.

Aus Liebe zu diesen Menschen – auch wenn sie mich verspotten – tue ich das.

Deswegen habe ich auch eine super Laune, wenn ich unterwegs sein darf. Ist wirklich so. So oft habe ich noch nie gelächelt, wie in dieser Zeit. Ich fühle mich von Gott getragen und darf mir gewiss sein, dass er mich auch weiterhin führen und leiten wird.

Ich weiß, dass jetzt das letzte Weltreich angebrochen ist und meine Erlösung sich mit jedem Tag naht. Wann diese auch sein wird, das ist unerheblich. Der Herr beruft mich zu sich, wenn die Zeit gekommen ist. Bis dahin werde ich offline und online soviel evangelisieren wie ich das nur kann. Ohne Konzept, ohne Gemeindeleiter. Der Herr ist mein Auftraggeber, er hat das perfekte Konzept für mich erdacht und er ist auch der beste Gemeindeleiter, den ich mir hätte wünschen können.

Kristina