Erfolg ist das, was ich als solchen definiere.

Weil ich ein erfolgreicher Mensch im Leben bin, möchte ich euch heute über meinen ganz persönlichen Erfolg berichten. Drei Ereignisse in dieser Woche haben ganz besonders herausgestochen.

Schon am Montag begann meine Woche derart fabelhaft, dass ich kaum glauben konnte, dass das mir geschah. Ich fand nämlich Nudeln im Supermarkt. Ja! Genau. Nudeln. Nicht die, in der Tüte, wo wir alle wissen, dass das Essen ganz anders aussieht, als auf der Verpackung. Sondern richtige Nudeln. Dazu noch reduziert auf 88 cent.

Es gab nicht nur eine Sorte Nudeln, sondern mehrere. Die lagen auf einem der Regale, die der Markt für besondere Aktionen freihält. Vielleicht wurden sie deswegen übersehen? Ich ergriff meine Chance und kaufte zwei Packungen Suppennudeln, die ich für meine Suppe nutzte. Die Quarantäne konnte für mich kommen!

Am Dienstag ging es gleich so weiter, denn nun fand ich zwischen den Katzendosenfutter mit Sauce einige mit Gelee. Katzen – das wissen nur diejenigen, die welche besitzen, sind beim Futter sehr eigen. Sie legen sich auf eine Sorte fest und verschmähen danach jeglichen anderen Kram. Mein Adrenalinpegel stieg schon des öfteren an, wenn ich nur Dosen mit Sauce sehe und Gelee aus ist.

Ich kann ihnen auch einfach keine Sauce unterjubeln. Diese wird nämlich fein abgeschleckt und der Rest dann stehen gelassen – bis er ganz vertrocknet und bröckelig ist. Dann kommt das Katertier zu mir jammernd an und gibt erst Ruhe, wenn es Gelee gibt. Ich bin froh, dass sie immerhin das günstige Penny Futter fressen und nicht auf Sheba bestehen.

Erfolg ist alles

Ich kam also bei dem Dosenfutter an und sah – Paletten mit Sauce. Das konnte doch nicht wahr sein! Also ging das Gesuche wieder los und ich fand tatsächlich einige Dosen schön versteckt zwischen den anderen. Was für ein Erfolg, sag ich euch. Ich spürte einen riesigen Stein vom Herzen plumpsen, als ich die Dosen in die Sicherheit meines Einkaufswagens legen konnte.

Die Katertiere waren glücklich und ich war es auch.

Doch der Erfolg sollte am Mittwoch seinen Höhepunkt erreichen.

Wie viele andere Menschen auf der Welt, kämpfte ich in regelmäßigen Abständen gegen einen verstopften Abfluss in der Dusche. Was man auch dagegen tat, irgendwann war er verstopft und das Zeug so tief drin, das man es mit guten Absichten und Klopapier nicht mehr erreichen konnte.

Ich dachte darüber nach, einkaufen zu gehen, aber da gab es ein Problem – nein eher zwei.

Erfolg ist das, was ich als solchen definiere.

Der Penny Markt, wo ich einkaufen gehe, besitzt leider kein Produkt, welches ich dafür nutze. Das Gel, welches man in den Abfluss gießt und das keine Gase ausstößt. empfinde ich als Asthmatiker ganz angenehm. Es wirkt zudem noch zuverlässig und es entwickelt keinen unangenehmen Geruch, während es einwirkt.

Das gab es aber nur bei Famila und da hätte ich den Bus nutzen müssen.

Gott schenkte mir einen Heureka Moment

Ich dachte weniger an Corona, sondern eher an die Faulheit. Famila ist für mich persönlich zu teuer und nur für ein Reinigungsmittel wollte ich einfach nicht mit dem Bus fahren.

Was sollte ich tun?

Ich sah den Abfluss und blickte auf meinen Duschschlauch, mit dem ich noch immer duschte, da ich bisher noch immer keinen Duschkopf besaß (ganze Geschichte hier lesen). Und – da traf mich der Blitz. Der innere Gedankenblitz. Was wäre, wenn ich den Wasserstrahl vom Duschschlauch direkt in den Abfluss halte und so die Verstopfung beseitige?

Gesagt getan. Ich war richtig aufgeregt. Das Wasser sprudelte wie verrückt – aber dadurch, dass ich seit Monaten mit dem Schlauch dusche, war ich bereits ein Profi im Daumen-auf-die-Öffnung-legen-und-das-Wasser-nach-Gutdünken-bündeln. Es blubberte und ja – Zeug kam raus, was man nicht so gerne sieht. Aber nach ein paar Minuten gab der Abfluss ein zufriedenes *Glugg* von sich und er war frei.

Ich war begeistert. Ganz ohne Chemie – ohne großen Aufwand. Der Abfluss war frei. Ich war glücklich.

Vor allem darüber, dass Gott mich mit so vielen kleinen Momenten des Erfolgs beschenkt, die ich als solche betrachten kann. Und das bestärkt mich in der Annahme, dass es gut war, auf einen neuen Duschkopf zu verzichten. Ich habe mich an den Umstand gewöhnt.

Und kann auch in Zukunft in kurzer Zeit den Abfluss frei machen. Man muss einfach nur die richtige Ausrede haben.

Kristina