Gott ist mein Wegweiser, ich verlauf mich nicht. Niemals!

Ich weiß nicht wie es dir geht, aber ich liebe die Natur. Die Stille, die mich dort empfängt, ist wohltuend für mich. Deshalb genoss ich es, gestern wieder im Wald zu sein und Gottes Schöpfung zu bestaunen. Und auf der anderen Seite genau auf den Weg zu achten. Denn der Matsch war wieder da und begrüßte mich so, als ob wir alte Freunde wären. Waren wir aber nicht. Mit meinen Nordic Walking Stöcken stütze ich mich vorsichtig ab und passierte die matschigen Stellen auf dem Weg. Gott ist mein Wegweiser, dachte ich stolz. Ich werde mich ganz sicher nicht verlaufen.

Ich kannte ihn ja – den Weg. Es war ein einfacher Rundweg, der an einer Straße mündete und die einen wieder zurück zum Ausgangspunkt führte. Doch die Zeit verging und ich traf nicht auf die Straße. War die Strecke in meiner Abwesenheit länger geworden? Als ich einen kleinen Hügel hinaufkeuchte, fragte ich mich, ob der schon immer dagewesen war. Hatte ich ihn übersehen? Ganz sicher nicht.

Es war wirklich erstaunlich, wie stark der Wald sich in den Monaten verändert hatte. Aber selbst wenn ich an 365 Tagen immer den selben Weg dort entlanglaufen würde, täte ich immer wieder Neues entdecken. Jetzt im Herbst begannen die Bäume die Blätter abzuwerfen und das Grün wich so langsam dem Gelb des Herbstes. Doch zu dieser Zeit war noch viel Grün zu sehen und die Büsche standen dicht am Weg, der sich immer mehr zu einem kleinen Pfad entwickelte.

Ich dachte darüber nach, wie Gott mich auf meinem Lebensweg führte. Sicher bis ins Ziel. Selbst, wenn ich hier und da ins Dickicht abzweigte und meinte, einen einfacheren Weg gefunden zu haben (was sich als Fehlannahme entpuppte), Gott ist für mich da.

Gott ist mein Wegweiser – er führt mich ins Ziel!

Ab und zu blieb ich stehen, um Fotos zu machen. Ich führe ein zusätzliches Blog in einem Läufer Forum. Dort Beiträge zu schreiben ist für mich Motivation und Ansporn, weiter zu machen. Wenn es mal nicht läuft (oder walkt). Dieses Jahr war wirklich geprägt von so vielen Krankheiten und Umständen, dass es nur noch besser werden kann. Warum all das geschehen musste, kann ich dir nicht beantworten. Doch ich weiß, Gott ist für mich da.

Er war auch da, als ich irgendwann feststellen musste, dass der Weg in einer Sackgasse endete und auf eine wunderschöne Lichtung führte.

Gott ist mein Wegweiser, ich verlauf mich nicht. Niemals!

Tja. Der moosbewachsene Weg machte mir so gar keine Hoffnung, dass dieser mich zu einer Straße führen würde. Und so traf ich die einzig kluge Entscheidung, die man in dieser Situation treffen sollte: Ich ging den Weg einfach zurück! Direkt geradeaus. Dann würde ich zwar keinen Rundweg laufen, aber das war mir wurscht. Ich wollte heute beim ersten Sporttag nicht gleich übertreiben, sondern maximal 45 Minuten unterwegs sein.

Ich vertraute auf meinen hervorragenden Orientierungssinn als Wegweiser. Wie sollte ich mich verlaufen? Ich würde einfach den Weg zurück gehen.

Ganz einfach.

Doch irgendwann, irgendwo musste mein Navigationssystem ausgefallen sein. Denn ich ging nicht den Weg zurück, sondern stand irgendwann an der Straße, an der ich beim ersten Mal stehen wollte. Ich war den Weg zurückgegangen. Und musste trotzdem irgendwo falsch abgebogen sein. Schlimmer noch: Ich war in die falsche Richtung abgebogen.

Jetzt hatte ich zwar den offiziellen Rundweg erreicht, doch ich wusste auch, dass der Rückweg sich drastisch verlängert hatte.

Normalerweise habe ich einen sehr guten Orientierungssinn!

Ich weiß, dass mir nach diesem Beitrag das niemand mehr abnimmt, aber ich habe normalerweise einen sehr guten Orientierungssinn! Ich gehöre nicht zu denen, die rechts und links abbiegen und irgendwann nicht mehr wissen, aus welcher Richtung sie gekommen sind. Nur so als Info am Rande.

Aus der kurzen Runde wurde dann ein strammer 80 Minuten Marsch. Der Muskelkater ist die Medaille des Unsportlichen (oder des Orientierungslosen, wie eine Läuferin aus dem Forum so treffend bemerkte). Von daher durfte ich gestern zwei Medaillen einheimsen, die mich heute Morgen unsanft weckten.

Ich bin dem Herrn so dankbar, dass er immer an meiner Seite ist. Er ist mein Wegweiser im Leben. Ich mag mich verlaufen, doch er wird immer dafür sorgen, dass ich sicher ans Ziel gelange. Denn ER hat sich am Kreuz geopfert und mit seinem Blut unsere Sündenschuld bezahlt. Bin ich durch Bekehrung ein Kind Gottes geworden, kann ich nicht mehr verloren gehen. Weil ER mich festhält (und nicht ich ihn!). ER lässt mich nicht los, weil ich SEIN geworden bin!

Das tröstet mich ungemein und gibt mir Sicherheit in dieser verlorenen Welt. Und ich bin persönlich sehr froh, dass Gott einen besseren Orientierungssinn als ich besitzt!

Kristina