Gott wurde Mensch!

Gott wurde Mensch!

Wir Menschen leben oft in den Tag hinein, sind beschäftigt mit allerlei Dingen, schmieden Pläne für große Sachen und denken selten an den Schöpfer, der uns geschaffen hat.

So erging es mir zumindest.

Ich bin nicht als Christ geboren, noch in einem christlichen Elternhaus aufgewachsen. Obwohl ich eine recht materiell gesegnete Kindheit hatte, habe ich schon früh gegen Depressionen ankämpfen müssen. Dabei hatte ich immer eine gewisse Sehnsucht nach einem höheren Wesen, welches Gerechtigkeit schafft.

Denn eines habe ich schnell gelernt; es gibt hier auf der Erde nicht immer Gerechtigkeit.

So versuchte ich mein Leben in den Griff zu bekommen und war abwechselnd sauer auf Gott (weil er meine Wünsche nicht erfüllte) und sehnte mich auf der anderen Seite von ihm beschützt zu werden. Das ich selbst Rettung bedarf und ein sündiger Mensch war, wollte und konnte ich lange Zeit nicht akzeptieren. Das widersprach allem, was ich gelernt hatte.

Ich glaubte, wie viele andere auch, dass ich mich von selbst ändern kann und im Kern gut bin. Nur, wenn man im Kern gut ist, warum fällt man dann immer wieder in schwierige Verhaltensmuster zurück?

Gott sah mich – bevor ich ihn sah!

Ich brauchte Zeit und viel Geduld seitens des Herrn, bis ich bereit war, umzukehren. Heute bin ich jeden Tag dankbar dafür, dass Gott mich nicht aufgegeben hat. Es ist für mich ein echtes Wunder heute noch zu leben und ich möchte mir gar nicht ausmalen, wo ich jetzt wäre, wenn ich damals gestorben wäre.

Gott wurde Mensch!

Als ich den aktuellen Bibelvers aussuchte, las ich ihn mehrmals, weil der Inhalt des kurzen Satzes so bedeutungsvoll war, dass ich einige Zeit brauchte, um ihn zu begreifen.

Der, als er in der Gestalt Gottes war,
es nicht wie einen Raub festhielt, Gott gleich zu sein;
sondern er entäußerte sich selbst,
nahm die Gestalt eines Knechtes an
und wurde wie die Menschen;
– Philipper 2,6-7

Gott ist Licht.

Gott ist sündlos.

Gott ist ewig.

Alles Attribute, die uns Menschen nicht beschreiben.

Das Gott aus drei Personen besteht, aber ein Wesen ist – ist schwer zu verstehen – aber letztlich muss ich das auch nicht verstehen. Ich kann es glauben.

Jesus Christus war Gott und er hielt seine Göttlichkeit nicht wie einen Raub fest. Das ist das nächste starke Bild, was uns Gott durch sein Wort mitgibt.

Wenn ich etwas stehle oder raube, bedeutet dass, dass ich über die Grenze meines Gewissens trete, weil ich etwas so sehr begehre, dass ich es sofort haben will. Auf der anderen Seite hatte Jesus alles Recht dazu, auf seine Göttlichkeit zu bestehen – aber er tat es eben nicht.

Jesus wurde Mensch für uns!

Christus entäußerte sich selbst. Er verzichtete sozusagen auf seine Göttlichkeit. Wobei Jesus auf der Erde Gott und Mensch zugleich war – das darf man nicht trennen. Aber Jesus lebte eben von der Geburt bis zu dem Erwachsenenalter als Mensch und wirkte erst die letzten Jahre Wunder, um seine Gottessohnschaft vor den Menschen zu bekennen.

 

Gott wurde Mensch!

Ich kann es mir nicht Ansatzweise vorstellen, wie es ist, als Gott zum Teil Mensch zu werden und mich menschlichen Eltern zu unterwerfen. Jesus lebte eben nicht nur 3 Jahre auf der Erde, sondern ging den gesamten Weg, von Kind bis zum Erwachsenen.

Jesus entäußerte sich selbst und nahm Knechtsgestalt an. Er, der der Erschaffer aller Dinge ist, unterwarf sich diesen, und diente gehorsam bis in den Tod. Jesus lebte hier auf der Erde, aber im Gegensatz zu uns fiel er nie in Sünde.

Er wurde vom Teufel mehrmals versucht, konterte aber die Worte des Versuchers. Er lies sich nicht beirren und opferte sich für uns Menschen am Kreuz.

Können wir das jemals begreifen?

Ich glaube nicht.

Jedes mal, wenn ich die Bibel lese, denke ich an das Opfer, welches Jesus gebracht hat. Und dann empfinde ich eine tiefe Dankbarkeit. Ich würde mir wünschen, dass ich diese Dankbarkeit im Alltag öfter empfinde – aber ich lasse mich eben auch oft von Sorgen aus dem Konzept bringen.

Als Mensch kann ich mich nicht zum Guten verändern. Selbst der freundlichste, langmütigste, edelste Mensch auf der Erde hat nach wie vor schlechte Gedanken. Und ein einziger schlechter Gedanke reicht aus, um sündhaft zu sein. Die Anzahl meiner schlechten Gedanken reichen ganz bestimmt bis in den Himmel und vielleicht noch darüber hinaus. Wie gesagt, ich bin nicht als Christ geboren worden und habe ein doch recht wildes Leben zum Teil hinter mir.

Das Kreuz hat mich gerettet!

Auch heute noch habe ich manchmal schlechte Gedanken – sogar als Christ. Aber jetzt weiß ich, dass ich diesen unüberwindbaren Graben dank des Kreuzes überquert habe. Ich bin jetzt gerechtfertigt und weiß wohin ich nach meinem Tod gehen werde. Ich freue mich auf den Himmel und auf das kommende Leben mit meinem Herrn.

Der Tod ist für mich nichts mehr, vor dem ich die Augen verschließe oder ein Gedanke, den ich zu verdrängen versuche. Ich weiß, wenn meine Zeit gekommen ist, wird der Herr mich zu sich holen. Und dann werde ich für immer mit meinen Geschwistern vereint bei ihm sein dürfen.

Kristina