Kann ich dankbar sein?

Kann ich dankbar sein?

Manchmal geschehen im Leben Dinge, die man einfach nicht vorhergesehen hat. Wenn es wenigstens etwas positives wäre, dann würde ich mich an dieser Stelle freuen. Ist es aber nicht. Und ich denke, das kann jeder in gewisser Weise nachvollziehen. Denn in jedem Leben geschehen manchmal unvorhergesehene Dinge, die das Leben beeinträchtigen und vielleicht sogar tiefgreifend verändern.

Was mich in dieser Zeit besonders ermutigt, ist die Tatsache, dass ich das Wort Gottes habe, welches mich trägt. Und in der Bibel gibt es so viele Geschehnisse, wo Menschen mit Lebensumständen konfrontiert wurden, die sie nicht für möglich gehalten hätten.

Durch den Glauben an das Kreuzesopfer von Jesus Christus bin ich ein Kind Gottes geworden. Und Gott hat in meinem Leben Veränderungen geschaffen. Manche tiefgreifend, andere eher oberflächlich. Was ich aber als besonders intensiv empfinde, ist, wie ich mit manchen Dingen heute umgehe.

Kann ich dankbar sein?

Früher hieß mein zweiter Vorname „cholerisch“.

Das klingt lustig, war aber für meine Mitmenschen oftmals nicht sehr komisch. Wenn ich in dieser Wutphase war, konnte ich schon mal eine Freundschaft einfach mit einem Telefonat beenden.

Flachte die Wut allerdings wieder ab, so schnell wie sie gekommen war, fühlte ich mich leer und traurig. Ich sehnte mich nach Harmonie und fand sie nicht. Auch ärgerte ich mich ständig über Kleinigkeiten, die so belanglos waren, dass ich heute noch darüber den Kopf schütteln kann, wie wichtig ich manches genommen habe.

Ist der Ärger mein Antrieb zum Leben?

Das bedeutet zwar nicht, dass ich die Gelassenheit in Person bin, (der Herr muss da wirklich noch viel an mir arbeiten!) aber ich nehme manche Dinge nicht mehr so wichtig und vor allem versuche ich mich nicht über manches zu ärgern, was ich nicht ändern kann. Wenn ich dann manchmal mit Menschen spreche, die nicht an Gott glauben, habe ich den Eindruck, dass der Ärger ihr einziger Antrieb ist und sie darum auch so verbissen an diesem Ärger festhalten.

Solche Gespräche laugen mich allerdings emotional vollkommen aus und ich versuche den Kontakt dann eher auf ein Minimum zu reduzieren, weil mich das seelisch belastet. Es ist aber auch eine gute Übung für mich, zu erkennen, ob mein vorhandener Ärger gerechtfertigt ist oder ich einfach nur überzogen reagiere. Ein gutes Beispiel ist die Schlange an der Kasse.

Die kann ich nicht verhindern.

Sie ist da. Und ich muss – wie alle anderen auch – es einfach ertragen.

Als ich am Samstag einkaufen war, hatte ich gefühlt den Eindruck, dass ganz Kiel in dem Penny Markt zugegen war. Und als ich mich mit meinen Wagen in die Schlange einreihte, war mir klar, dass ich jetzt warten musste.

Kann ich dankbar sein?

Jetzt kann man sich darüber aufregen, dass die Schlange so lang ist oder es einfach aussitzen, bzw. stehen. Das Beispiel an der Kasse ist im Vergleich zu manchen Lebenslagen natürlich vollkommen belanglos. Aber hier zeigt sich schon, ob ich mich ärgere oder nicht.

Ich glaube aber auch, dass nur Gott in einem Veränderung schaffen kann, die auf Dauer anhält. Bestes Beispiel sehe ich ja an mir und meine damaligen Wutausbrüche. Ich habe mich dann entschuldigt – bis zum nächsten Ausbruch.

Erst nach meiner Bekehrung merkte ich, dass Gott in mir Veränderung schafft, die ich bisher nie für möglich gehalten hätte.

Das bedeutet aber nicht, dass jetzt alles konfliktfrei in meinem Leben abläuft. Wenn ich ehrlich bin, stecke ich gerade inmitten einer großen Krise, die ich aber hier nicht weiter erläutern möchte. Trotzdem bin ich dem Herrn dankbar. Zwar hätte ich diese Krise gerne vermieden, ich weiß aber, dass sie wichtig für mich ist – damit ich im Glauben wachsen kann.

Gott hat den Plan!

Im Gegensatz zu früher, fühle ich mich auch nicht mehr allein gelassen, sondern weiß, dass der Herr mit mir durch die Krise geht. Er hat sie zugelassen und er wird einen guten Grund dafür haben. Als Kind Gottes darf ich vertrauensvoll auf meinen Vater im Himmel schauen. Ich bin so froh, zu wissen, dass ER alleine den Plan in den Händen hält!

Und alles, was er im Sinn hat, ist gut. Auch wenn die Krise mich gerade wie ein Schiff durch einen Sturm segeln lässt – es ist gut. Das schreibe ich nicht, weil ich hier Werbung für den christlichen Glauben machen will, sondern weil ich wirklich daran glaube. Bisher war es immer so, dass Krisen mich vorwärts gebracht haben. Und genau deswegen wird das bei dieser hier auch so sein.

Gottes Wort zeigt mir, dass Krisen im Leben normal sind.

Jedoch liegt es an mir, wie ich damit umgehe.

In diesem Sinne wünsche ich dir alles Gute!

Kristina