Was bedeutet die Taufe eigentlich?

Was bedeutet die Taufe eigentlich?

An diesem Sonntag war es endlich soweit. Wir feierten das Tauffest in meiner Gemeinde Christus Forum und fuhren dafür an den Wittensee. Der Herr schenkte uns eine (fast) regenfreie Zeit, so dass wir im Freien den Gottesdienst abhalten konnten.

Viele Gäste von außerhalb waren zu diesem Ereignis angereist, darunter auch einige, die mit dem christlichen Glauben nichts anfangen konnten.

Wenn man den Namen Freikirche oder Brüdergemeinde hört, denken manche, dass wir eine Sekte sind. Um dieses Vorurteil zu entkräften, muss man uns einfach besuchen und sehen, wie wir sind. Als meine Mutter damals zum Glauben gekommen ist und ebenfalls eine Freikirche besuchte, dachte ich auch sofort, dass es eine Sekte ist.

Damals bin ich ein einziges Mal in den Gottesdienst gekommen, total misstrauisch und negativ war ich gegenüber diesen Menschen eingestellt, aber am Ende musste ich zugeben, dass es sich mitnichten um eine Sekte handelte.

Was bedeutet die Taufe?

Sechs Täuflinge hatten sich dazu entschieden, sich am besagten Sonntag taufen zu lassen und dabei ein Zeugnis ihres Glaubens zu geben. Manche waren so bewegt von diesem Tag, dass sie vor Rührung weinten, als sie über ihre Bekehrung zum Herrn sprachen.

Bei uns läuft die Taufe folgendermaßen ab: Die Gemeinde versammelt sich an den See und der Täufling geht ins Wasser zu dem Täufer hin. Der Taufspruch wird verkündet und der Täufling untergetaucht. Anschließend schreitet er zurück zum Ufer. Wir begleiten den Täufling dabei mit einem Lied, welches wir bei jeder Taufe singen und währenddessen schreitet der nächste Täufling in den See.

Ich wollte kräftig mitsingen, aber eigentlich musste ich die ganze Zeit vor Rührung weinen, weil mich das an meine eigene Taufe erinnerte.

Interessanterweise dachte ich nach meiner Bekehrung nicht sofort darüber nach, mich taufen zu lassen. Eigentlich wollte ich auch erstmal in keine Gemeinde gehen, weil ich mich nicht fest binden wollte.

Was bedeutet die Taufe eigentlich?

Nach meiner Bekehrung dauerte es ein halbes Jahr, bis ich auf Gemeindesuche ging. Mir fehlte der Kontakt zu Geschwistern. Um dann die richtige Gemeinde zu finden (also die, die Gott für mich vorsah), dauerte es wieder einige Monate.

Im Mai 2014 lernte ich die damalige „Christliche Versammlung“ kennen, die sich vor kurzem in Christus Forum umbenannt hat. Von Brüdergemeinden und Co. hatte ich keinerlei Kenntnis und ging ohne Vorurteile in den Gottesdienst. Ich betete viel und intensiv, dass Gott mir zeigt, wo mein Platz ist. Bei meinem erstmaligen Besuch dort, wusste ich, dass diese Gemeinde für mich die richtige ist.

Gott zeigte mir meine Gemeinde

Der Wunsch sich taufen zu lassen, wuchs erst, als ich mich zur Gemeinde bekannt hatte. Ich sehe das auch vom Herrn so geführt. Er geht mit seinen Kindern die Schritte behutsam und manche brauchen etwas länger als andere. Ich möchte deswegen niemandem sagen, dass er sich nach seiner Bekehrung sofort taufen lassen sollte.

Viel wichtiger finde ich es, eine Gemeinde zu finden in der eine gute biblische Lehre gelehrt wird. Denn eines ist klar: Wir sind alle fehlbare Menschen und es gibt hier auf der Erde keine Gemeinde die perfekt ist. Aber das sollte auch nicht unser Anspruch sein. Deswegen werde ich ganz sicher nicht sagen, dass nur Brüdergemeinden die richtigen sind. Es hängt alles von der Lehre ab und von den Leitern, die die Aufgabe haben, die Gemeinde mit Gottes Gnade zu bewahren,

Was bedeutet die Taufe eigentlich?

Zurück zur Taufe. Was bedeutet sie eigentlich?

Als ich mich taufen lassen wollte, hatte ich ein Gespräch mit einem der Ältesten aus meiner Gemeinde. Er wollte von mir meine Motivation wissen. Ich habe ihm damals gesagt, dass ich mich taufen lassen will, um ein öffentliches Zeugnis meiner Bekehrung abzulegen. Denn die Taufe rettet nicht, noch ist sie ein magischer Vorgang.

Die Bibel drückt sich deutlich aus.

Wer glaubt und getauft wird, der wird gerettet werden;
wer aber nicht glaubt,
der wird verdammt werden.
– Markus 16,16 –

Von manchen Strömungen wird nur die erste Hälfte dieses Verses benutzt, um eine Irrlehre draus zu stricken, dass man durch die Taufe gerettet wird.

Die Taufe rettet nicht. Wer nicht glaubt, wird verdammt werden.

Es steht dort nicht: Wer nicht glaubt und nicht getauft ist, wird verdammt werden.

Gott sieht in unser Herz. Es gibt sicher Menschen, die in die Gemeinden gegangen sind und Christ gespielt haben. Manche von ihnen haben sich sogar taufen lassen. Aber irgendwann wird es sichtbar, ob derjenige sich bekehrt hat oder nicht.

Der Herr sieht das Herz

Deswegen haben wir in unserer Gemeinde Taufgespräche. Sie dienen nicht dazu, auszufragen ob man ein guter Christ ist, sondern wie derjenige über die Taufe denkt. Die Taufe ist auch eine Bejahung der Gemeinde gegenüber dem Täufling. Deswegen ist das Tauffest so ergreifend. Und ich bin dem Herrn so dankbar, dass wir jedes Jahr Täuflinge haben.

Das ist nicht selbstverständlich.

Weil wir an einem öffentlichen See taufen, haben wir auch jedes Jahr Badegäste, die Zeugen der Taufe sind. Ich bin mir sicher, dass jedes Kind Gottes irgendwann den Wunsch verspürt, sich taufen zu lassen. Aber macht euch keinen Stress, wenn ihr das noch nicht seid. Manchen wird eingeredet, dass sie ohne die Taufe noch keine richtigen Christen sind oder das ihnen etwas fehlt.

Aber auch für diese Aussage gibt es keine biblische Bestätigung.

Und Gott ist souverän. Er kann in uns wirken, ob getauft oder nicht. Und er wird es tun.

Wenn du in deinem Herzen noch kein JA zur Taufe hast, dann ist es noch nicht der richtige Zeitpunkt. So war das auch bei mir. Plötzlich verspürte ich den tiefen Wunsch, getauft zu werden. Die Taufe rettet nicht, sie ist ein Zeichen dass man sich bekehrt hat, ein Symbol.

Aber ein sehr schönes.

Kristina