Zur Ruhe kommen in einer Welt, die purer Stress ist.

Zur Ruhe kommen in einer Welt, die purer Stress ist.

Ein Kind Gottes sein zu dürfen, ist etwas einzigartiges, nicht in Worte zu beschreibendes. Alles ändert sich im Leben, weil die Beziehung zwischen mir – einem fehlbaren menschlichem Wesen – und Gott wieder hergestellt ist. Mir persönlich ist es ein Herzensanliegen zur Ehre des Herrn zu leben. Und doch lasse ich mich so oft wieder in das Hamsterrad sperren, welches in meinem Zimmer steht.

Aktuelles Beispiel: Ich arbeite im Öffentlichkeitsarbeitsteam in unserer Gemeinde und darf das Layout für das Gemeindeblatt gestalten. Ich, die keinerlei Ausbildung in dieser Richtung hat, bin deswegen auch grafisch ein wenig limitiert. Immerhin, Rechtecke kann ich schon richtig kreativ einsetzen, bei Kreisen mangelt es mir allerdings noch immer an Fantasie. So sehr wie ich diese Arbeit liebe und so sehr ich dem Herrn dankbar dafür bin, dass ich sie ausüben darf, so sehr wird der Tag kommen, an dem ich gestresst bin. Weil die Deadline in greifbare Nähe rückt und ich meinem eigenen Zeitplan hinterher hinke. Weil manche wichtigen Infos noch fehlen (ohne Text kein Layout) oder weil ich noch immer nicht die richtigen Bilder für das Thema gefunden habe.

Zu diesem Zeitpunkt habe ich vergessen, dass es ein Privileg ist, für den Herrn etwas gestalten zu dürfen. Und das macht mich jedesmal ein wenig traurig, wenn der Stress vorbei und die Arbeit fertig gestellt ist. Ich müsste ja nicht in das Hamsterrad steigen und mich stressen lassen. Und doch tue ich es. Jedesmal.

Das geht sicher nicht nur mir so, sondern vielen anderen ebenfalls.

Denn manche Dinge sind nun mal stressiger als andere. Wenn ich hier auf meiner Webseite alleine herumwerkel, habe ich niemandem, der mir sagt, dass ich an dem Tag etwas fertigstellen muss. Ich selber entscheide, wann etwas geschrieben wird und höchstens mein schlechtes Gewissen treibt mich dazu, mich nun endlich an die Arbeit zu setzen und den Text zu schreiben.

Wie komme ich zur Ruhe in einer stressigen Welt?

Anstatt mich darüber zu freuen, dass ich etwas produktives tun darf für den Herrn, verdunkeln die negativen Gedanken alles. Die Freude ist in dem Moment des Stresses nicht vorhanden und ich möchte nur noch, dass die Arbeit erledigt ist. Wahrscheinlich bin ich selbst daran schuld, wenn ich mich stressen lasse, aber auf der anderen Seite bin ich davon überzeugt, dass der Feind sich diebisch darüber freut, wenn mir die Freude abhanden kommt.

Kehre zurück, meine Seele, zu deiner Ruhe, denn der Herr hat dir wohlgetan! – Psalm 116,7Und das ärgert mich sehr! Mittlerweile bin ich davon überzeugt, dass, wenn auf einer riesigen Wiese ein übergroßes Hamsterrad stehen würde, wir es auch ohne Navigationsgerät finden würden. Es würde uns automatisch anziehen (wie Wespen zum Honigkuchen) und wir würden wie selbstverständlich hineinklettern, um es in Gang zu setzen.

Dann würden wir uns zwar wundern, warum wir auf der Stelle treten und nicht voran kämen, aber mal den Gedanken zu haben, aus diesem Chaos auszusteigen, der würde uns nicht in den Sinn kommen.

Und wenn sie nicht gestorben wären, würden sie heute noch strampeln…

Zur Ruhe kommen in einer Welt, die purer Stress ist.

Ich habe es dermaßen satt, dass der Feind es fertig bringt, mir meine geliebte Arbeit madig zu machen, dass ich begonnen habe, dagegen anzugehen. Und zwar möchte ich für dieses Gemeindeblatt mich nicht stressen lassen. Das kann ich natürlich nicht wie einen Knopf ausschalten, aber ich habe mir vorgenommen:

  • vor jedem Arbeitsbeginn intensiv zu beten und dem Herrn zu danken.
  • mich daran zu erinnern, dass es nicht selbstverständlich ist, so etwas machen zu dürfen.
  • daran zu denken, dass ich dem Feind keine Freude bereiten möchte – denn er freut sich mit Sicherheit, wenn es mir schlecht geht.

All diese Punkte könnt ihr gerne als Gedankenanstoß für euch nutzen. Alles, was ihr für den Herrn tut, ist eine wichtige und gute Arbeit. Ihr verdient es, sie mit Freude ausüben zu dürfen!

Wenn du in Stress gerätst, schau auf den Herrn!

Alles, was ich für den Herrn tun darf, ist ein Privileg. Das ist wunderbar, oder? Wir leben zwar noch in dieser Welt, aber wir sind nicht mehr von dieser. Deswegen sollten wir auch die Arbeit von anderen niemals bewerten oder gar abwerten. Ich bin mir sicher, die niedrigste und kleinste Arbeit wird vom Herrn als höchste bewertet. Weil er eben anders als die Welt ist und denkt. Und dafür bin ich unglaublich dankbar.

Ganz sicher kann ich die negativen Gedanken oder den Stress nicht von heute auf morgen abstellen. Aber ich möchte aktiv dagegen angehen. Die normale Welt stresst mich so schon genug, da möchte ich die Arbeit für den Herrn gerne außen vor lassen.

Mir hilft es jedenfalls, mich immer wieder daran zu erinnern, was der Herr Jesus am Kreuz auf Golgatha für uns alle getan hat. Was er erlitten hat, Freiwillig. Damit ich alleine durch Glauben jetzt gerettet bin und eines Tages bei ihm sein darf. Für ewig.

Der Stress kommt von alleine, die Ruhe selten. Und dabei hat der Herr bisher mir in so vielen Dingen geholfen, dass ich ihm ruhig vertrauen darf, auch diesmal wird alles rechtzeitig fertig gestellt werden. Schon traurig, dass ich das auch immer irgendwie vergesse, oder? Aber eben menschlich. Auch das muss ich mir ständig vor Augen halten, dass der Herr bei mir ist und ich ihm vertrauen darf.

Gerade in einer stressigen Zeit tut es gut, sich immer wieder daran zu erinnern.

Kristina