Die Jahreszeiten stellen unser Leben dar.

Die vier Jahreszeiten sind schon ein unglaubliches Geschenk von Gott. Jetzt im Herbst buhlen die Bäume untereinander in den prächtigsten Farben. Bis sie ihre Blätter abwerfen. Der Winter ist hier in Kiel leider selten weiß und prächtig. Aber andernorts auf der Welt kann man den Schnee bewundern und darin – jedes einzelne geformt von Gott – die Schneeflocken. Jede einzigartig in ihrer Struktur.

Wenn ich bedenke, wie viele Flocken es gibt… Unvorstellbar, oder?

Nach dem Winter, in dem die Natur anscheinend geruht hat, explodiert alles an Kraft im Frühling. Das Gras sprießt aus dem Boden, die Blumen blühen und eine allgemeine Aufbruchstimmung hängt in der Luft. Der Sommer ist hier in Kiel – bis auf einige Tage abgesehen – auch eher von der milden Sorte. Ich mag das ja. Wie ich bereits im vorherigen Beitrag schrieb (klick), liebe ich das Wetter hier. Es soll gar nicht anders sein.

Der Herbst und der Frühling gehören zu meinen liebsten Jahreszeiten. Vielleicht, weil in ihnen die Veränderungen am deutlichsten sichtbar sind. Man könnte den Wechsel der Zeiten gut mit unserem menschlichen Leben vergleichen, wie es aussieht, wenn wir es ohne Gott leben. Wir würden kurz vor Ende des Winters stehen. Nur im Gegensatz dazu wird das unser letzter sein.

Wenn ich mich bekehre, erlebe ich zum ersten Mal in meinem Leben den Frühling. Alles ist neu und unbegreiflich. Das Lesen in der Bibel, der Besuch der Gemeinde, des Hauskreises. Als neuer Christ ist vieles aufregend. Ich habe täglich und mit Begeisterung in der Bibel gelesen und konnte nicht nachvollziehen, dass andere Geschwister es nicht taten.

Doch – heute verstehe ich sie. Als neuer Christ war ich mit Eifer bei der Sache und habe mich manchmal in theologische Diskussionen verrannt. Der Frühling in mir brach aus, mit allen Vor- und Nachteilen.

Die geistigen Jahreszeiten ändern sich stetig

Ich bin heute ruhiger geworden und bitte Gott im Gebet, dass er mir hilft, dass ich mich nicht mehr so oft über Dinge ärgere. Das ist ein konstanter Arbeitsbereich für ihn. Leider.

Doch ohne Gott erlebe ich nur eine einzige Jahreszeit. Es wäre, als würde ich in der Wüste festsitzen und es selbst gar nicht merken. Um mich herum, kein Wasser oder Schutz vor der sengenden Sonne. Ich wäre allein.

Die Jahreszeiten stellen unser Leben dar.

Abgeschnitten von ihm, der, der mich erschaffen hat. Der, der mich erdacht hat. Der, der mir ein Bewusstsein geschenkt hat. Ohne Gott bin ich nichts und werde ich nichts werden. Aus eigener Kraft kann ich rein gar nichts bewirken.

Ja, vielleicht habe ich Ansehen in der Welt gewonnen, vielleicht auch materiellen Reichtum. Doch – wie mein nicht gläubiger Vater so treffend anmerkte – das letzte Hemd hat keine Taschen. Ich werde irgendwann in meinem Leben feststellen, dass ich Gott brauche. Dann kann ich entweder Ja zu ihm sagen oder weiterhin den Winter in der Wüste verbringen.

Gottes Gnade ist größer, als wir jemals erkennen oder erahnen könnten. Denn er spricht zu unserem Herzen nicht nur einmal, sondern einige Male im Leben. Das habe ich selbst erlebt. Wenn ich hier darüber schreibe, sehe ich immer deutlich vor meinen Augen, wie ich Gott abgelehnt habe. Und das Wort „abgelehnt“ ist eher eine harmlose Beschreibung für das, was ich tat oder sagte.

Dank seiner Gnade darf ich jetzt leben und wissen, dass ER über allen Dingen steht. Ich sehe die Welt und wie sie sich zum schlechteren ändert – ich ärgere mich über viele Sachen. Doch kurze Zeit darauf atme ich durch, denke an meinen Herrn und dass die Welt eines Tages echten Frieden erfahren wird.

Kristina