Gott ist sanftmütig, ich bin es nicht (immer).

Diese Woche hatte ich mir vorgenommen, Gott für alles zu danken. Der Montag startete schon mal richtig klasse mit einem Streit. Kennt ihr das auch, wenn man auf gewisse Sätze empfindlich reagiert und sich dann so richtig in diesen einen Satz festbeißt? Das ganze Gespräch dreht dann nur noch um diesen Satz und alles ist im Eimer.

Nach dem Telefonat war ich sauer und wütend auf mich selbst, dass ich mich durch meine Emotionen habe leiten lassen. Früher wäre ich wütend ins Bett gegangen und hätte mit der betroffenen Person für Wochen, wenn nicht sogar Monate nicht mehr gesprochen. Aber jetzt war ich ein Kind des Herrn und der Herr ließ mir keine Ruhe.

Zürnt ihr, so sündigt nicht;
die Sonne gehe nicht unter
über eurem Zorn!
– Epheser 4,26 –

Es hat seinen guten Grund, dass Gott durch sein Wort zu uns spricht. Nach einem kurzen Gebet habe ich eine Nachricht geschrieben und mich für mein Verhalten entschuldigt. Ich konnte dem Herrn dafür danken, dass er mich nicht in Ruhe gelassen hat, sondern dafür sorgte, dass ich die Angelegenheit bereinigte.

Leicht ist es nicht, ein Christ zu sein, aber ich würde dieses Leben für nichts auf der Welt eintauschen. Denn wenn Gott mich in Ruhe lassen würde, würde es mir sehr schlecht ergehen. Er hilft mir und beschenkt mich mit viel Segen, aber korrigiert und erzieht mich auch durch verschiedenste Situationen, die ich erlebe. Das ist nicht immer schön und bei manchen Sachen habe ich Monatelang darüber zu knabbern, weil sie mich persönlich verletzt haben. Ich habe gelernt, vieles ins Gebet zu geben, merke aber auch, dass manche Sachen immer wieder hochkommen und ich dann wieder beten muss.

Das Gebet ist eben kein Loch, wo ich etwas hineinwerfe und es verschwindet dann für immer. Ich bin ein fühlendes, atmendes Wesen und die Geschehnisse aus meiner Vergangenheit sind manchmal der Auslöser für mein Handeln. Natürlich weiß ich, dass die Vergangenheit vorbei ist und ich versuche auch, nicht zurück zu blicken und über dieses und jenes nachzutrauern. Aber das ist eben nicht immer leicht.

Und deswegen bin ich dem Herrn dankbar, dass er mich durch diese Zeit führt. Er ist barmherzig zu mir, wenn ich auch immer wieder Fehler begehe. Bei Gott gibt es kein Ende seiner Geduld, selbst wenn ich den gleichen Fehler wieder mache. Darum bin ich dem Herrn so dankbar für seine Liebe mir gegenüber. Er lässt mich eben nicht einfach in Ruhe handeln, sondern hilft mir, mich zum Guten zu verändern. Das geschieht ganz sicher nicht über Nacht und dieser Prozess ist erst abgeschlossen, wenn ich beim Herrn im Himmel bin. Aber ich bin dankbar, wissen zu dürfen, dass ich auf einem guten Weg bin.

Weil der Herr mich nie alleine gehen lässt!

Kristina